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Wie könnte es anders sein, ich sitze am Flughafen und finde wieder ein bisschen Zeit zum Schreiben, allerdings 24 Stunden später als gedacht. Ich warte in Sanya auf meinen Abflug nach Shanghai Hongqiao mit Juneyao Airlines, aber der Reihe nach:
 
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Hatte vorgestern dann für meinen Shenzhen Airlines Flug nach Guangzhou eingecheckt und danach die Wartezeit mit Spotten im Gate Bereich verbracht. Statt der erwarteten Boeing 737-800 kam ein Airbus A320, sogar ein recht neuer, wie sich später zeigte.

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Ansonsten stellte ich auf diesem Flug fest, dass das Niveau von Flug zu Flug abnahm. Dass man mich als Ausländer nicht am Overwing sitzen lässt, ist ja ok, nur wenn ich dann auf meinem Ersatzplatz keine Sicherheitskarte vorfinde, zeigt das auch den Umgang mit der Sicherheit. Als ich die Flugbegleiterin darauf ansprach, war sie peinlich berührt und brachte mir dann eine Karte. Der Service auf diesem Flug war auch mehr dahin gepfuscht. Es gab Essenkartons, die Nudeln, Brötchen und Salat enthielten. Diese Box bekam jeder Passagier lieblos hingeschmissen.

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Später beim Abräumen war man dann schon sorgfältiger. Bis es die Getränke zum Essen gab, dauerte auch ewig. Unverständlich, im Gegensatz zu Europa fliegt man hier nicht mit Minimumcrew, dafür hat man oft das Gefühl, dass sich die Flugbegleiter selber im Weg stehen. Mehr als pünktlich erreichten wir Guangzhou.

Das Gepäck dauerte auch nicht lange, so war ich weit vor der angegebenen Zeit aus dem Sicherheitsbereich. Von meinem Abholer keine Spur, ich wartete und wollte dann irgendwann mal in meinen Unterlagen nach einer Telefonnummer vom Hotel schauen, welche ich nicht gehabt hätte, nur dazu gesagt, Da sah ich aus den Augenwinkeln jemanden mit DIN A4 Zettel, auf dem ich meinem Namen erkennen konnte, vorbeieilen. Ich also hinterher. Zusammen mit noch einem Paar wurden wir dann die kurze Strecke zum Hotel gefahren, welches in Sichtweite zum Flughafen liegt. Wegen der Straßenführung fährt man allerdings etwas weiter.

Eingecheckt und aufs Zimmer im 11. Stock. Ist wirklich ganz ok das Grand Peak Hotel. Die Nacht schlief ich, wie eigentlich bisher immer nicht gut. Ich freue mich bald wieder in einem weichen Bett zu schlafen. Morgens kam ich dann nicht wirklich aus dem Bett, hatte Kopfschmerzen und aus der laufenden Nase ist Husten geworden.
 
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Ich ging zum Frühstück, war großteils chinesisch aber auch einige westliche Komponenten. Ich aß gebratene Nudeln, Würstchen, Biskuitkuchen, Omelette auf ungetoastetem Weißbrot, da ich den Toaster nicht zu bedienen wusste.

Danach musste ich endlich noch ein Hotel für Shanghai buchen, da war ich bisher noch nicht zu gekommen. Brauchte fast eine Stunde bis ich mich entschieden hatte, das Hotel sollte jetzt eigentlich zentral liegen. Gut, diesmal war ich so schlau mir die Adresse nur auf Chinesisch zu speichern, habe nun keine Ahnung, wo ich hinmuss. Es wird spannend.

Gegen 11 Uhr war ich dann fertig, checkte aus und bat darum, mein Gepäck bis abends dort zu behalten. Außerdem fragte ich nach einem Bus in die Stadt, ich hatte Glück und konnte mit dem Shuttlebus mitfahren, der gerade fuhr. Und nach etwa 45 Minuten Fahrt kam ich dann im Zentrum von Guangzhou an.
 
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Hatte mich dann recht schnell orientiert und machte mich auf den Weg so viel wie möglich von dem, was im Reiseführer beschrieben war, abzulaufen. Los ging es quasi am Hualin Tempel, wo ich allerdings ahnungslos vorbei lief.

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Ich lief Richtung Süden, Ziel sollte die Shamian Insel sein.

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Von da ging es weiter zum Steinhaus, der größten christlichen Kirche in China. Auf dem Weg dorthin und auch auf dem weiteren Weg kam ich durch verschiedene Gassen und Straßen, in denen quasi eine bestimmte Zunft anwesend war. Egal ob jede Menge getrocknetes Obst oder Fische, später Eisenwaren oder Kleinmaschinen. Es war sehr interessant. Vor den kleinen Läden saß man auf der Straße und arbeite und verpackte Ware. Es war ein geschäftiges Gewusel. Weniger schön fand ich z.B. den Anblick getrockneter Seepferdchen, die als Medizin für sonst was herhalten.
 
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Mein weiterer Weg führte mich an der Huaisheng Moschee vorbei.

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Dann zum Tempel der 6 Banyanbäume, welche übrigens nicht mehr stehen. Der Eintritt, glaub 15 RMB, hat sich wirklich gelohnt. Man kann die Pagode besteigen, im 9. Stock angekommen, weiß man, was man getan hat. Dafür ist der Ausblick herrlich.

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Weiter ging es zum Guangxiao Tempel, der nur unweit entfernt liegt. Eigentlich hätte ich links, links, rechts gehen müssen. Das rechts vergaß ich und fand ich dieser Straße schon einen Eingang zu einem Tempel, war in der Tat der Hintereingang. Niemand störte sich daran, dass ich hier durch lief. Auch dieses Gelände ist prachtvoll, es machte Spaß den Leuten beim Gebet zu zuhören. Irgendwann kam ich von hinten an den Haupteingang. Da ich nicht wusste, ob man Eintritt zahlen musst, machte ich mich mal schleunigst wieder auf den Weg um den Tempel durch den Hintereingang zu verlassen, auch wenn mich der eventuelle Euro nicht arm gemacht hätte.

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Lief dann aber trotzdem den ursprünglich geplanten Weg am Haupteingang vorbei, wo ein Mönch auf mich zukam und mir irgendwas in die Hand drücken wollte, ich wollte es nicht und konnte nur dadurch entgehen, dass ich beide Hände zur Faust ballte und somit nichts hinein passte.
 
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Ich kam auf die Donfeng Lu, wo ich mein geliebtes Mc Donalds erspähte. Da es schon 16 Uhr war, kehrte ich kurz ein. Es war herrlich mal aus der brütenden Hitze zu kommen. Da ich gegen 18 Uhr am Hauptbahnhof sein wollte um mit dem Bus zum Flughafen zu fahren, hatte ich nur noch 1,5 Stunden Zeit für noch zwei Orte, die ich sehen wollte.

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Zunächst besuchte ich das Mausoleum des Königs von Nanyue, hatte Glück und war grad rechtzeitig vor Schließung dort. Man hätte hier viel mehr Zeit verbringen können als ich es getan hab, tat mir schon ein wenig Leid. Ich hetzte einfach nur durch.

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Als letzter Punkt wollte ich noch in den Yuexiu Park, der direkt gegenüber liegt. Eintritt kostet 5 RMB, hätte ich mir eigentlich sparen können. Im Reiseführer steht der Meeresblick Turm als sehenswert, fand ich jetzt nicht so und fürs Museum drin hatte ich keine Zeit.

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Eventuell wäre der Orchideen Garten besser als Abschluss gewesen. Immerhin ging mein Timing auf, ich war gegen 18 Uhr dort, wo ich den Bahnhof vermutete. Bis hier war der Tag einfach nur super, das Wetter war toll, die Stadt gefiel mir unheimlich gut also alles in allem sehr gelungen. Jetzt kam es dann mal wieder so, wie es wohl kommen musste. Ich irrte umher und fand einfach nicht, wo der Baiyun Airport Express abfährt. Lief dann, ohne es zu sehen, direkt daran vorbei. Da in Wuhan der Bus auch an der Busstation abfuhr, suchte ich zunächst den großen ZOB ab, fand dann auf der anderen Straßenseite noch eine Busstation, dort verwies man mich nur auf „Nähe Bahnhof“. Ich war so schlau wie vorher, lief also weiter, als mir einfiel, dass die Dame mir ja auf Chinesisch hätte aufschreiben können, was ich suchte.

Also nochmal zurückgelaufen. Sie schrieb mir dann aber zunächst auf Englisch „near the railway“, dann auf chinesisch das Ganze auf. Dann endlich hatte sie verstanden, dass sie Baiyun Airport aufschreiben soll. Damit fand ich dann relativ schnell, nachdem ich drei Leute gefragt hatte, die Haltestelle neben KFC bzw. vor dem Ticketoffice vom Airport Express.

So, zwischenzeitlich befinde ich mich an Bord des Juneyao Airbus Richtung Shanghai und kann ein wenig weiter schreiben:

Ein Bus fuhr gerade weg aber zum Glück fährt alle 10 bis 15 Minuten einer, sodass ich schnell auf dem Weg zum Airport war. Nach etwa 40 Minuten dort angekommen, suchte ich den Taxistand auf um das letzte Stück zum Hotel zufahren. Hatte ich mir etwas leichter vorgestellt. Angestanden und dann ein Taxi bekommen, dem Fahrer die Visitenkarte vom Hotel gezeigt und er fuhr los. Ich deute auf das Taxameter, welches er dann auch brav anschaltete.

Dann fing das Drama an. Er versuchte mir irgendwas zu erklären, ich ahnte zumindest, dass es um den Fahrpreis geht aber genau verstand ich es nicht. Er telefonierte sogar mit jemand und beklagte sich, dass sein Fahrgast kein Chinesisch könne und er kein Englisch, zumindest meine Interpretation. Er schaute verzweifelt und redete ständig von „Hotel“ und „no Guangzhou“ und „1 Yuan no Guangzhou, 2 Yuan Guangzhou“, lachte zwischendurch immer wieder hysterisch.
 
Ich wusste nicht was er wollte, hatte Angst, dass er mich sonst wo hinfährt. Vor allem verstand ich nicht, was die Angabe „1 Yuan“ sollte. Irgendwann dachte ich mir, dass er sicher die Maut meint, wobei die 2 RMB betrug, und tat so, als hätte ich ihn verstanden. Er war happy, ich auch erstmal, da wir in die richtige Richtung fuhren. Die Fahrt über redete er weiter, ich hätte am liebsten vor Verzweiflung geschrienen oder wäre ausgestiegen. Aber die Zeit drängte und ich musste zum Hotel meine Koffer holen. Am Hotel hielt der Fahrer an und wollte dann sein Geld haben, stoppte das Taxameter nicht und wartete.

Ich holte mein Geld heraus, hatte knapp 60 RMB in dieser Geldbörse, blätterte ihm die Summe hin, die auf der Anzeige stand, plus der 2 RMB für die Maut, insgesamt 35 RMB. Er schaute mich nur an und „no good – one HUNDRED Yuan – no Guangzhou...“ hätte er mal früher 100 RMB sagen können, aber ich sah nicht ein für nicht mal 10km 100RMB zu zahlen, nach der Rechnung hätte Guangzhou dann 200 RMB gekostet, maßlos überteuert.

Im Internet wird vor der Taxiabzocke gewarnt. Dann fing er an zu jammern, dass er noch irgendwas anderes hatte bezahlen müssen und zeigte mir einen Zettel, darauf waren 15 RMB vermerkt. Da ich kein schlechtes Gewissen haben wollte, kramte ich noch 15 RMB aus der Tasche, legte das Geld auf den Beifahrersitz und ging. Er kam mir nicht hinterher. Ich denke 50 RMB für 10km sind schon viel zu viel, nehme an, die 15 RMB sind die Maut, die er auf dem Weg von Guangzhou zum Flughafen bezahlt hat, also eigentlich nicht von mir zu bezahlen gewesen.

Nun gut, ich ins Hotel und meine Koffer abgeholt und nach einem Taxi gefragt. Gab natürlich kein lizensiertes sondern einen Privatwagen zum Festpreis von 60 RMB, die Zeit drängte und in Anbetracht der 50 RMB, die ich eben bezahlte, war es ok. Wir fuhren los, auf der Flughafenvorfahrt hält der Fahrer auf einmal an und will Geld, ich verstehe erst nicht, dass er jetzt seine 60 RMB will, als wenn er Angst hätte, ich würde später aus dem Wagen springen und meine zwei Koffer im Kofferraum lassen, oder es hat damit zu tun, dass er ohne Lizenz fährt und am Airport nicht erwischt werden darf.
 
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Endlich war ich angekommen. Ich checkte ein und wollte eigentlich noch Geld wechseln, gab natürlich nur bei den internationalen Ankünften eine Wechselstube. Bis ich die gefunden hatte, war ich einmal komplett durch den Flughafen gerannt, der idiotisch aufgebaut ist und man ständig die Ebenen wechseln muss.

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Am Ende doch kein Geld getauscht und mit etwa 4 Euro in RMB auf zum Gate gemacht, wollte dann in Sanya tauschen. Da bei der Hotelbuchung nur UnionPay als akzeptierte Kreditkarte angegeben war, rechnete ich damit bar zahlen zu müssen. Mit Boardingbeginn kam ich am Gate an.

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