Warning: plgContentJoomPlu::route(): Argument #1 ($matches) must be passed by reference, value given in /home/webcebwxi/html/plugins/content/joomplu/joomplu.php on line 360
Mit Aurigny Trislander JOEY von Guernsey nach Southampton
- Details
- Geschrieben von Adrian
- Erstellt: 19. März 2015
Mal wieder war es Zeit, eine Reise zu unternehmen, bevor es endgültig dafür zu spät war. Seit Jahren stand für mich ein Flug mit einem Britten-Norman Trislander auf der To-Do-Liste. Ein Ende der Trislander in Europa hat sich zwar schon länger angekündigt, aber immer wieder verzögert. Als Ende 2014 nun das erste Ersatzflugzeug, eine Dornier 228, eintraf, wurde die Reise langsam akut.
Bei der BN-2A Mk III Trislander handelt es sich um ein dreimotoriges Propellerflugzeug, welches von 1970 bis 1980 auf der Isle of Wight mit einer Stückzahl von 72 gebaut wurde. Markant bei der Trislander ist der dritte Propeller am Leitwerk der Maschine.
Um den Traum vom Trislander Flug endlich umzusetzen, musste es also spontan auf die Kanalinseln gehen, wo die Trislander bei Aurigny fliegt. Eigentlich sollte dort mal ein etwas längerer Aufenthalt stattfinden, um auch etwas von den Inseln zu sehen, allerdings entschied ich mich aufgrund der Jahreszeit für die kürzt möglichste Reisedauer. Die Planung ergab also folgendes Routing: von Hamburg sollte es mit Germanwings nach Birmingham gehen, von dort mit Flybe über Jersey nach Guernsey. Der wichtigste Teil der Reise bestand dann aus dem Flug von Guernsey über Alderney nach Southampton mit Aurigny und von dort wieder mit Flybe weiter über Manchester nach Hannover.
Am späten Vormittag ging es zum Hamburg Airport. Der Checkin Automat von Germanwings wollte keine Bordkarte ausspucken, lag wohl an den noch fehlenden APIS Daten, die Fehlermeldung war jedenfalls nichts sagend. An der Sicherheitskontrolle war nichts los und ausnahmsweise wurde heute auch nicht gestreikt. Pünktlich ging es mit dem Eurowings CRJ900 D-ACNT Richtung Großbritannien, wo die Maschine pünktlich in Birmingham gelandet ist.
Als Hotel hatte ich das Crowne Plaza Birmingham NEC direkt am Flughafen gewählt, vom Terminal braucht man etwa 15 Minuten zu Fuß dorthin. Ich checkte erst einmal ein und wollte danach noch den restlichen Nachmittag nutzen, um mir Birmingham anzusehen.
Für die Fahrt in die Stadt entschied ich mich für den Bus, der 40 Minuten brauchen sollte. Das war leider die falsche Entscheidung, da ich am Ende fast 90 Minuten unterwegs war, da völliges Verkehrschaos herrschte. Somit verpasste ich leider die Chance, Birmingham noch im hellen zu sehen. Dazu begann es auch noch zu regnen, sodass ich nach zwei Stunden keine Lust mehr auf Stadtbesichtigung hatte. Was ich bis dahin von der Stadt gesehen hatte, gefiel mir aber schon recht gut, besonders die kleinen Kanäle.
Zurück wollte ich nicht den gleichen Fehler vom Hinweg machen und nahm diesmal den Zug, der deutlich schneller unterwegs ist. Da ich am nächsten Morgen früh aufstehen musste, ging ich mal etwas früher ins Bett. Trotz Abflug um 8.15 Uhr schaffte ich es noch im Hotel zu frühstücken, Flughafenhotels haben eben doch ihre Vorzüge. Kurz nach 7 Uhr war ich dann am Flughafen, die Bordkarte hatte ich mir schon am Vortag am Automaten gezogen und konnte gleich zur Sicherheitskontrolle gehen. Zur Abwechslung gab es mal wieder Körperscanner. Dann hieß es warten, bis das Gate endlich bekannt gegeben wurde.
Mein erster Flybe Flug sollte mit einer Dash 8-400 sein, da fühle ich mich nach Norwegen letztes Jahr ja inzwischen fast heimisch drin. Pünktlich ging es dann Richtung Jersey, einer der drei großen Kanalinseln. Da Flybe eine Lowcostairline ist, gibt es natürlich auch keinen Bordservice. Der Flug verläuft ganz unspektakulär und nach etwa einer Stunde Flug landen wir auf Jersey.
Beim Anflug bot sich ein toller Blick auf die Insel. Einige der Passagiere steigen nun aus, ein paar Neue steigen ein und dann kann es weiter nach Guernsey gehen. Allerdings müssen wir über 10 Minuten auf den letzten Passagier warten, ich bin etwas genervt, da ich für Guernsey eigentlich geplant hatte, bei überpünktlicher Ankunft einmal mit dem Bus um die Insel zu fahren. Das ging eben nur, wenn wir zu früh dort ankämen.
Dann geht es endlich weiter, die Flugzeit beträgt knapp 15 Minuten und abermals bietet sich ein schöner Ausblick auf beide Inseln. Aufgrund der kurzen Flugzeit fühle ich mich erneut an Wideroe in Norwegen erinnert. Zum Glück landen wir dann doch noch überpünktlich auf Guernsey.
Ich habe sogar noch etwas Zeit, um für den Flug am Nachmittag einzuchecken und natürlich die entscheidende Frage zu stellen, ob denn die Flüge nun wirklich mit Trislander durchgeführt würde oder die neue Dornier fliegen würde. Die Reise sollte nicht umsonst gewesen sein, die Trislander sollte fliegen, aber leider auf beiden Flüge die gleiche.
Dann ging es raus zur Bushaltestelle, wo inzwischen schon der Bus stand. Die ganze Insel ist mit ÖPNV gut erschlossen. Es gibt eine Linie, die fährt einmal um die ganze Insel herum, mit der möchte ich nun den langen Weg zur Hauptstadt fahren. Wie alle Fahrten auf Guernsey kostet die Fahrt 1 GBP. Auf Guernsey werden Pfund Sterling neben den heimischen Guernsey Pfund akzeptiert, man spart sich also das Geldwechseln, wobei man eventuell die andere Währung als Wechselgeld bekommen könnte.
Die Landschaft auf Guernsey ist schön und bietet sich im Sommer sicher gut zum Wandern an. Es gibt sehr viele Bunker und ein paar schöne Strände. Nach knapp einer Stunde erreicht der Bus die Hauptstadt von Guernsey, Saint Peter Port. Dort habe ich nun noch etwa zwei Stunden Zeit, um mich ein wenig umzusehen. Da die Hauptstadt an einem Hang liegt, beschränke ich mich auf die tieferen Teile der Stadt, da für mehr die Zeit nicht ausreicht.
St. Peter Port ist ein schönes kleines Städtchen direkt am Meer. Von der Promenade hat man einen Blick auf die vorgelagerten Inseln Herm und Sark. Es liegen relativ viele private Boote im Hafen. Zwischendurch ist in der Ferne eine Trislander im Landeanflug zu sehen. Etwas vorgelagert liegt im Hafen das Castle Cornet, zu dem man über eine Mole zu Fuß hinlaufen kann. Es sieht echt ganz urig aus und heute sind dort Museen beherbergt.
Dann ist es auch schon wieder Zeit zum Flughafen zurück zu kehren. Ich nutze nicht den direkten Bus, sondern einen, der noch einen kleinen Umweg fährt. So sehe ich wenigstens noch etwas mehr von der Insel. Der Flughafen ist ganz beschaulich und an der Sicherheitskontrolle ist nichts los.
Da ich langsam Hunger bekomme, kaufe ich mir ein Krabbensandwich und warte auf meinen Abflug. Wenn ich es richtig mitbekommen habe, hätte es vor Abflug am Gate ein Sicherheitsvideo geben. Da niemand zum Gucken kam, wurde es aber nicht gezeigt. Eine Trislander ist auf dem Vorfeld leider nicht zu sehen. Mit dem Bus geht es dann zum Flugzeug, die Trislander hatte sich zum Glück etwas abseits versteckt. Zudem hatte ich riesen Glück und es ging zu G-JOEY. JOEY ist quasi das Maskottchen von Aurigny und es gibt ihn schon sehr lange. Eine Trislander mit aufgemalten Gesicht, sehr cool.
Joey wird von einem Piloten geflogen und hat Platz für 15 Passagiere. Heute fliegen aber mit mir zusammen nur vier Leute nach Alderney. Die Strecke ist vom Staat subventioniert, da das Flugzeug für die Menschen auf Alderney die einzige Möglichkeit darstellt, für Erledigungen wie Arztbesuche, die Insel zu verlassen. Wie auch die Islander hat die Trislander abwechselnd Türen auf beiden Seiten der Maschine. Ich sitze in Reihe drei.
Die Motoren werden angelassen und wir rollen zur Startbahn. Beim Hochlaufen der Triebwerke wird es doch schon recht laut in der Kabine. Wir beschleunigen und heben relativ schnell ab. Die Flugzeit nach Alderney beträgt nur 15 Minuten und wir fliegen nicht sehr hoch. Im Landeanflug auf Alderney bietet sich ein schöner Blick auf die Insel. Dann sind wir auch schon wieder am Boden.
Auf Alderney steht noch eine zweite Trislander, die gleich nach Guernsey fliegen würde. Bis zum Weiterflug nach Southampton bleibt noch eine halbe Stunde. Ich gehe ins kleine Terminal, was mich abermals an einen der kleinen norwegischen Flughäfen erinnert. Es warten schon ein paar Leute auf ihren Flug. Durch die Sicherheitskontrolle darf man erst, wenn das Einsteigen beginnt. Ich muss nicht lange warten, dann ist es für meinen Flug nach Southampton so weit. Die Sicherheitskontrolle entspricht nicht den normalen Standards. Es gibt kein Röntgengerät sondern eine Kontrolle von Hand und auch das Piepen von der Torsonde wird nicht sehr ernst genommen.
Die Auslastung nach Southampton verringert sich noch einmal deutlich, neben mir fliegt nur ein weiterer Herr mit. Schade, hätte mich auch über einen Privatflug gefreut. Pünktlich geht es dann wieder in die Luft. Die Flugzeit nach Southampton beträgt etwas über eine halbe Stunde. Die meiste Zeit ist nur Wasser zu sehen, dafür sind Wolken und Sonne recht schön anzusehen und natürlich der Ausblick ins Cockpit, da es keine störende Wand und Tür gibt. Ich bin glücklich, dass es mit den zwei Trislander Flügen geklappt und genieße den kurzen Flug.
Überpünktlich erreichen wir dann Southampton. Mit dem Bus geht es dann zum Terminal und endlich darf man mal den Ausgang für Ankünfte von den Kanal Inseln nehmen. Am Automaten checke ich noch für den Rückflug am nächsten Tag ein. Leider gibt es nur die Bordkarte bis Manchester und es sollte sich noch rächen, dass ich zu faul war online einzuchecken.
Auch hier nehme ich den Bus in die Stadt. Zum Glück gibt es nicht wieder Stau wie in Birmingham. Als Hotel hatte ich das Holiday Inn Southampton gewählt, das letzte Stück musste ich dann noch laufen. Das Hotel liegt in der Nähe vom Wasser und mein Zimmer hatte Meerblick. Da der Tag lang war, plane ich für den Abend nichts mehr, musste nur noch schnell einen Supermarkt finden. Auf dem Weg dorthin traf ich unterwegs auf ein paar vermummte Gestalten, die auf der anderen Straßenseite hinter einem Zaun standen und Steine auf vorbeifahrende Autos warfen. Zum Glück war die Straße mehrspurig, sodass sie mich nicht treffen konnten. Später war dann auch die Polizei dort.
Am nächsten Tag musste ich zum Glück nicht ganz so früh aufstehen, wie im Birmingham. Nach einem gemütlichen Frühstück machte ich mich dann auf den Weg, mir ein wenig von Southampton anzusehen. Ich verbinde mit der Stadt hauptsächlich die Titanic, die von hier Richtung Unglück aufbrach. Und aus diesem Grund, wollte ich einen Teil des Titanic Trails ablaufen, der an Orte führt, die mit der Titanic und deren Passagieren zu tun hatten. Leider war das Wetter heute nicht so gut und es regnete immer wieder leicht. Kurz bevor ich den Titanic Gedenkstein erreiche, schüttet es wie aus Kübeln.
Der Stein ist etwas blöd aufgestellt, da man quasi kurz vorm Sicherheitsbereich des Hafens ist und der Wächter an der Einfahrt erstmal fragt, was man denn dort möchte. Er war aber auch sehr freundlich und wies mich auf den Trail hin, wenn ich interessiert wäre. Aber ich war mit dem Plan ja bereits ausgestattet. Dann ging es noch an ein paar weiteren Gebäuden vorbei, wie ehemaligen Hotel oder Postamt.
Kurzzeitig kommt tatsächlich mal kurz die Sonne heraus, aber schon sehr bald fängt es wieder an zu regnen und es ist kein Ende in Sicht. Nachdem ich mit dem Hafenbereich fertig bin, geht es in die Altstadt von Southampton. Hier finden sich schon ein paar hübsche Häuser. Insgesamt ist es eine sehenswerte Stadt. Irgendwann nervt mich der Regen jedoch so sehr, dass ich wie in Birmingham abbreche und mich auf den Weg zum Flughafen mache.
Der Flughafen ist auch ganz überschaubar und bietet im Gegensatz zu vielen anderen Flughäfen in UK nicht das Konzept einer Wartelounge und Gates dann sonst wo. Es gibt nur einen Raum, wo dann alles untergebracht ist und man einen schönen Blick aufs Vorfeld hat. Inzwischen strahlte wieder die Sonne vom Himmel und von Regen keine Spur mehr. Aus Manchester kommt die Dash 8-400 G-JECJ von Flybe, die aber relativ lange über Southampton kreiste. Pünktlich geht es dann los nach Manchester. Schon vor dem Start kommt die Warnung, dass es sehr stürmisch wird und der Flug sehr turbulent werden könnte.
Beim Start hält es sich noch einigermaßen in Grenzen. Es bietet sich noch ein toller Blick auf die Stadt bevor es Richtung Norden geht. Je weiter es Richtung Ziel geht, desto schlechter wird das Wetter. Beim Anflug beginnt dann der Spaß, sobald es durch die Wolkendecke ging. Die kleine Dash wird schon ordentlich durchgeschüttelt aber noch so, dass es spaßig war, zumindest für mich. Kurz vorm Aufsetzen konnte dann ein Mitpassagier sein Mittagessen doch nicht mehr für sich behalten.
Ans Umsteigen in Manchester hatte ich noch schlechte Erinnerungen vom letzten Mal. Diesmal sollte es auch nicht besser werden, war ich aber auch etwas schuld, da ich ohne Onlinecheckin keine Bordkarte ab Manchester hatte. Da nützte es auch nichts, im Sicherheitsbereich angekommen zu sein. An einem Gate checkte man mich zwar ein und schrieb von Hand eine Bordkarte, die war aber wertlos, da beim Kontrollwahn in Manchester selbst beim Wechsel vom Terminalbereich innerhalb des Sicherheitsbereichs die Bordkarte gescannt werden muss. Nur hatte ich keinen Barcode zum Scannen und auch keinen Reiseplan ausgedruckt. Zum Glück hatte ich ausreichend Zeit und konnte so die große Runde drehen und mir „draußen“ die Bordkarte ziehen. Danach stand ich dann 30 Minuten an der Sicherheitskontrolle und hier schien man es besonders genau zu nehmen, da fast jedes Handgepäckstück nachkontrolliert wurde.
So war ein Großteil der Wartezeit wenigstens vorbei. Pünktlich ging es auf den letzten Flug dieser Reise mit Flybe nach Hannover. Mein erster Flug mit einem Embraer 175. Es wurde die G-FBJB. Beim Abflug schüttelte es erneut ganz ordentlich, bald wurde es aber ein ruhiger Flug. Ich hoffte auf eine deutlich zu frühe Ankunft, da ich so noch einen früheren Zug nach Hause bekommen würde. Das klappte leider nicht so wie gedacht und dazu saß ich hinten und hatte ja auch noch die Passkontrolle vor mir. Als ich dort durch war, wagte ich doch noch mal einen Blick auf die Uhr. Es waren noch zwei Minuten bis zur Abfahrt der S-Bahn. Ich konnte mich zwar nicht mehr so genau an die Örtlichkeiten erinnern, aber versuchte mein Glück mit einem Sprint. Es war weiter als gedacht aber es reichte noch in letzter Sekunde. Nach zwei Stunden Zugfahrt ging dann ein erfolgreicher Kurztrip zu Ende. Am nächsten Tag hätte ich übrigens kein Glück gehabt, da war das Wetter in Manchester so schlecht, dass alle Flybe Flüge gestrichen waren.
Alle Bilder von Birmingham findet ihr hier >>klick<<, Bilder von Guernsey hier >>klick<< und Bilder von Southampton hier >>klick<<.