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Die Ilyushin 96 ist russisches Großraumflugzeug aus den 80er Jahren, welches insgesamt nur 29 Mal gebaut wurde, inklusive der der Frachtversion. Einer der Betreiber ist die russische Aeroflot, die jedoch zum Ende des Winterflugplans 2013/2014 die Ilyushin in Rente schicken wird. Selbst im Moment werden nur noch die Strecken Moskau - Taschkent und Moskau - Istanbul planmäßig geflogen, dafür reicht eine Maschine aus.

Im Januar hatte Aeroflot einen Tarif, mit dem man günstig Oneway von einigen Flughäfen Europas über Moskau nach Istanbul fliegen kann, auf dieser Strecke kommt zumindest auf einem Flüg täglich die Ilyushin zum Einsatz. Wenn man nun den Abflug ab Oslo wählt, bekommt man als Zubringer noch den Suchoi Superjet 100-95B dazu, ein russischer Regionaljet, der in Konkurrenz zur C Series von Bombardier oder den Embraer Jets steht aber bisher auch nur in kleiner Stückzahl fliegt. Als Zubringer nach Oslo wählte ich Ryanair von Berlin Schönefeld nach Rygge, einem Regionalflughafen südlich von Oslo, und als Abbringer von Istanbul Turkish Airlines nach Berlin Tegel. Einen kleinen Schönheitsfehler hatte die Tour noch, für Hotel bleibt keine Zeit.

An einem Samstagmorgen ging es dann um 7 Uhr mit dem Zug Richtung Berlin. Am Billigsten war die Verbindung mit dem Eurocity Richtung Breslau über Stendal, mit der ich auch noch drei Stunden Zeitpuffer in Berlin haben sollte. Eigentlich bevorzuge ich zwar inzwischen ICE Verbindungen, war beim Blick auf die Anzeigetafel in Berlin aber froh, dass ich mich nicht für die ICE Strecke entschieden hatte, da alle Züge aus Hamburg mindestens 60 Minuten Verspätung hatten und damit mein Flug schon nicht mehr zu schaffen gewesen wäre. Nach einem Tee in der DB Lounge ging es dann mit der RB weiter zum Flughafen Schönefeld. Kurz darauf traf ich auch die ersten beiden, der noch wachsenden Reisegruppe, schlussendlich waren wir mit 20 Mann aus verschiedenen Luftfahrtforen unterwegs.

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Einchecken muss man bei Ryanair ja eh vorher online, wenn man nicht gerade noch Geld fürs Einchecken zahlen will, und Gepäck hatten wir auch keines, daher ging es gleich durch die Sicherheitskontrolle und zum Gate. Die Maschine kam überpünktlich aus Rygge und so ging es auch pünktlich, mit der Wahnsinnsauslastung von 22 Fluggästen, nach Norwegen. Der Notausgangsplatz wurde einem quasi aufgenötigt, aber da sagt man ja auch nicht nein, wenn man mehr Platz hat. Überpünktlich landeten wir dann in Rygge, die dämliche Fanfare dazu gibt es leider immer noch.

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Von Rygge nach Oslo kann man entweder mit dem Bus oder der Bahn fahren, zum Bahnhof fährt ein kostenloser Shuttlebus. Dieser war allerdings gerade weg, sodass wir noch eine Stunde am Airport rumsaßen, bevor wir Richtung Oslo konnten. Die Fahrt bis Gardermoen über Oslo kostet 249 NOK, also etwa 30 Euro und die Fahrzeit beträgt nach Oslo ca. 50 Minuten und zum Airport dann noch einmal 25 Minuten. Am Hauptbahnhof in Oslo trafen wir dann auf die nächsten beiden, womit dann unser deutsches Grüppchen vollständig war. Da es langsam Zeit zum Abendessen war, liefen wir ein kurzes Stück zu Fuß zu einem Lokal, welches wir uns vorher schon ausgesucht hatten. Die Karte war zwar nicht besonders groß, aber jeder wurde fündig. Die Mehrheit bestellte Elch-Eintopf, war ganz gut. Elch schmeckt auch nicht wirklich nach Wild. Da es uns zu kalt war, um noch weiter Oslo anzuschauen, fuhren wir gegen 20 Uhr mit dem Zug weiter zum Gardermoen Airport.

Bis der Checkin öffnen sollte, hatten wir ja noch etwas mehr als eine Stunde Zeit, die wir uns in der leeren Abflughalle vertrieben und noch weitere "Verrückte" trafen. Dann stürmten wir gemeinsam die Checkin Schalter. Wir hatten zwar schon 24h vor Abflug online eingecheckt, wollten aber noch fragen, ob für den Ilyushin Flug noch andere Sitzplätze gehen und natürlich wollten wir noch eine Airport Bordkarte haben, die deutlich schöner sind als selbst ausgedruckte DIN A4 Zettel. Der Herr am Schalter brauchte jedoch für jeden von uns eine Ewigkeit, um die Bordkarten auszudrucken, sodass wir den Verkehr aufhielten. Da die meisten von uns Skyteam Elite Plus Mitglieder waren und jedes Mitglied noch einen Gast mitnehmen darf, war die Loungeversorgung für alle gesichert. In Oslo schließt die Lounge jedoch schon einige Stunden vor Abflug des Aeroflot Fluges, dafür gab es am Ticketschalter dann aber Verzehrgutscheine in Höhe von etwas mehr als 20 Euro pro Person. Der Wert reicht auch bei norwegischen Preisen aus.

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Nach der Sicherheitskontrolle suchten wir dann den einzig offenen Laden auf, um unsere Gutscheine gegen Bier und belegte Brötchen einzulösen. Wenn man überlegt, wie teuer so ein Brötchen ist und welche Qualität man dafür erhalten hat, wäre der Preis nicht gerechtfertigt gewesen. Dann war es auch langsam Zeit fürs Boarding. Zum Glück stand dann wirklich auch ein Suchoi Superjet am Gate, damit war Mission 1 dann schon mal erfüllt.
 
 
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Der Superjet wurde erst Ende Dezember 2013 an Aeroflot ausgeliefert und ist damit schon in der endgültigen Ausstattung mit einer Zweiklassenkabine, während die ersten Maschinen noch eine Einklassenbestuhlung haben. Ansonsten habe ich leider keinen Vergleich zu anderen Regionaljets dieser Größe, abgesehen vom CRJ 900, da mir da noch alle in meiner Sammlung fehlen. Die Kabine macht keinen schlechten Eindruck, persönlich finde ich aber, dass die Fenster zu niedrig sind und man beim aufrechten Sitzen gegen die Oberkante des Fensters schaut. Die Sitze in 2-3 Layout sind für diese Strecken vollkommen ok und ich hatte Glück, dass der Platz neben mir frei blieb.
 
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Fast pünktlich ging es dann los Richtung Moskau und die Flugzeit sollte keine 2,5 Stunden betragen. Da es an Bord keine Monitore gibt, erfolgte die Sicherheitsvorführung klassisch. Nach dem Start begann dann auch der Service. Zunächst wurden Getränke verteilt, Aeroflot ist eine trockene Airline, so gab es nur Softdrinks. Danach gab es eine Plastikbox mit etwas Wurst und Käse sowie ganz wenig Brot. War eigentlich ok, wenn man es mit anderen europäischen Airlines vergleicht. Sonst gibt es über den Flug nicht viel zu berichten.
 
 
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Pünktlich begannen wir dann den Anflug auf Moskau, nach der Landung gab es dann eine Parkposition auf dem Vorfeld relativ abseits. Vorteil war, dass man noch einmal die Maschine fotografieren konnte, der Nachteil, dass es ziemlich kalt draußen war. Bin dem Bus ging es dann zum Terminal.
 
 
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Unser Transfer in Moskau war ohne Visum möglich, nach der Passkontrolle gab es eine Sicherheitskontrolle und dann waren wir wieder im Abflugbereich. Im Moment sind bei Abflügen in Russland, während der Spiele von Sotchi, keine Flüssigkeiten im Handgepäck erlaubt, das interessierte jedoch bei der Kontrolle niemanden. Wir suchten gleich die Blues Lounges der Aeroflot auf, um die 6 Stunden Aufenthalt etwas angenehmer zu gestalten. Die Einrichtung der Lounge ist zwar nicht so gelungen aber zum Ausruhen und erstmal einem russischen Frühstück trinken, war es vollkommen ok.
 
 
Etwas nervig ist, dass die Abflüge in der Lounge angesagt werden, und ich dadurch nicht wirklich Schlaf fand, auch wenn die Ruhesessel ganz bequem waren. Zudem nutzte ich die Möglichkeit eine Dusche zu nehmen, auch wenn die schon mal bessere Zeiten gesehen hatte. Am besten war jedoch der Bausatz für die Schlappen, welche nass auf den Fliesen so rutschig waren, wie Schlittschuhe auf Eis. Die Zeit ging zum Glück irgendwie rum und es war Zeit zum Gate zu gehen, auch wenn ich mir teilweise lieber ein Bett statt noch einem Flug gewünscht hätte.
 
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Am Gate konnten wir zum Glück unsere Ilyushin 96-300 stehen sehen, somit sollte auch Mission 2 in Erfüllung gehen und der Schlafmangel nicht umsonst gewesen sein. Von außen sieht die Maschine ja schon ganz cool aus. Nach dem Einsteigen fühlt man sich dann aber zeitlich schon etwas zurück versetzt, weil alles einen etwas älteren Eindruck macht. Durch die fehlenden Gepäckablagen über dem Mittelblock und der recht eckig gehaltenen Bins, wirkt es drinnen gar nicht so nach Flugzeugkabine. Ebenso ungewöhnlich ist die Frischluftdüse im Vordersitz und eben dort sind auch die Sauerstoffmasken verstaut. Etwas ungewöhnlich ist die Nummerierung der Sitzreihen, die Sitznummer steht hinten am Sitz dran, auch wenn man eher denken würde, diese gelte dann für die Reihe, in der man sie sieht.
 
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Die Tragfläche war dick vereist, sodass es nach dem Pushback erstmal das Enteisen der Maschine gab. Ziel bei der Sitzplatzwahl war, möglichst weit vorne zu sitzen, um einen schönen Blick auf die Triebwerke zu haben. Das war leider nicht so wirklich gelungen. Nach dem Enteisen war die Sicht dann auch noch gleich null, da das ganze Enteisungsmittel auf der Scheibe klebte. Die Videos hier sind nur zur Vollständigkeit, da sie vieles leider nur erahnen lassen, bis beim Start die Flüssigkeit langsam abläuft. Nach dem Enteisen müssen dann noch die Triebwerke erstmal eine halbe Ewigkeit warmlaufen, bevor es Richtung Startbahn geht. Der Lärmpegel der Triebwerke ist nicht auffällig höher als bei anderen Großraumflugzeugen. Auch dieser Flug sollte mehr oder weniger pünktlich an seinem Ziel ankommen.
 
 
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Nach dem Start begann dann wieder der Service, wie beim vorherigen Flug gab es zunächst Getränke, gefolgt von der Plastikbox mit dem Essen. Diesmal gab es sogar eine warme Komponente, ich wählte Hühnchen mit Reis. War alles essbar und von der Menge ausreichend.
 
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Nach dem Essen machte ich eine Runde durchs Flugzeug, hier zeigte sich noch einmal wie geräumig die Ilyushin optisch ist. Am Heck liegt die Maschine aber sehr unruhig in der Luft, es wackelt dauerhaft. Wer schnell reisekrank wird, sollte lieber in der Mitte sitzen. Ganz hinten ist dann der Toilettenblock, wobei der Anblick der Toiletten nicht gerade lecker ist und alles sehr versifft ist (so sah es aus, als ich die Toilette betreten habe).
 
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Auch wenn von meinem Platz der klassische Blick auf die Triebwerke nicht möglich war, sah ich zu, dass ich trotzdem ein paar Fotos aus der Perspektive bekam. Sieht ja schon irgendwie sehr cool aus. Dann begann auch schon bald der Anflug auf Istanbul, wo wir pünktlich landen sollten.
 
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Die Russen sind nicht sehr geduldig. Nach der Landung, als die Maschine kurz zum Stehen kam, sprangen bereits alle Leute auf und öffneten die Ablagen und standen im Gang rum. Die Crew interessierte dies nicht sonderlich, es gab nur eine freundliche Ansage, auf die niemand hörte und damit war das Thema gegessen. Folgendes Bild entstand während des Rollens zur Parkposition. Habe ich noch nicht erlebt. Bei deutschen Airlines werden Passagiere zusammen geschrien und dann setzen sie sich auch wieder.
 
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Nach der Landung hatte ich dann noch ein wenig Zeit bis zu meinem Weiterflug nach Berlin zurück. Da ich bisher noch nicht in Istanbul war, beschloss ich noch ein wenig in die Stadt zu fahren. Viel Zeit blieb zwar nicht, aber da es sowieso zu regnen anfing, war es für einen ersten Überblick ganz ok. Immerhin hab ich nun die Blaue Moschee und die Hagia Sophia gesehen.
 
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Dann ging es zurück zum Flughafen. Meine Begleitung nahm mich noch mal mit in die THY Lounge, wo wir ein leckeres Abendessen hatten. Die Auswahl ist leider so groß, dass man gar nicht schafft alles zu probieren. Mit Turkish Airlines ging es dann nach Berlin-Tegel zurück und nach einer Nacht im Hostel in Berlin am nächsten Morgen mit dem ersten ICE zurück nach Hause. 
 
 
 
 
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