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Fortsetzung von Teil 1: Phnom Penh bis Battambang, Teil 2: Battambang nach Siem Reap - Angkor Wat, Teil 3: Singapur und Kuala Lumpur und Teil 4: Macau und Hongkong

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Der Checkin für den Asiana Airlines Flug nach Seoul Incheon ist bereits geöffnet. Ab hier geht es wieder in der Business Class weiter und heute klappt es in der Boeing 747 sogar mit dem Upper Deck.

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Die Ausreisekontrolle geht ziemlich fix und gehe danach erst mal in die Dragonair G16 Lounge, welche von Asiana benutzt wird, da sie direkt am Abfluggate liegt. Die Lounge ist recht gemütlich, einen Stock über der normalen Gate Ebene und zu dieser hin offen, sodass man einen Blick durch die Glasfassade aufs Vorfeld hat.

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Da ich noch kein Frühstück hatte, falle ich erst mal über die sehr leckeren Ei-Sandwiches her. Wer mag bekommt auch frisch zubereitete Suppe. Getränke gibt es die komplette Palette, wo kein Wunsch offen bleibt. Eine Frage bleibt allerdings, was machen im Herrenklo Eiswürfel in den Pissoirs?

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Die Zeit vergeht wie im Flug und es ist Zeit einzusteigen. Die Kabine im Upper Deck ist sehr geräumig, die Staufächer zwischen Sitz und Fenster sind sehr praktisch.

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Nach dem obligatorischen Begrüßungsgetränk geht es gemächlich zur Startbahn und dann in die Luft mit Ziel Seoul Incheon. Ich bin begeistert wie leise es in der Kabine hier oben ist.

Nach dem Start werden die Speisekarten verteilt und als mein Blick auf das Wort "Steak" fällt, läuft mir schon das Wasser im Mund zusammen, auch auf die Gefahr hin, dass es eine Schuhsohle wird, entscheide ich mich dafür.

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Als Vorspeise gibt es zunächst Lachs und Bohnen, wobei ich schon besseren Lachs hatte, dennoch gut. Dann gibt es endlich das Steak, ein riesiges Stück Fleisch, super zart und ganz leicht rosa.

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Die Soße dazu ist sehr lecker, die Kartoffeln gehen so. Einfach perfekt, wenn man bedenkt, dass man in 12 Kilometern Höhe sitzt.

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Danach gibt es noch etwas Käse und Obst, mit etwas Neid schiele ich auf das "koreanische" Obst neben mir, welches doch etwas besser ausschaut.

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Auf den Karotten-Kuchen verzichte ich und nehme stattdessen die koreanischen Reiskekse. Die sind ganz gut, sehr luftig und zerfallen beim Zubeißen fast zu Staub.

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Gesättigt fahre ich den Sitz in Schlafposition und verschlafe die restliche, kurze Flugzeit. In der Abenddämmerung landen wir in Incheon.

Die Immigration dauert nicht lange und auch das Gepäck kommt sehr schnell. Erste Herausforderung hier in Seoul ist der Geldautomat, welcher doch einiges moderner ist, als Geräte die ich bisher gesehen hab. Wenn man den richtigen erwischt, spricht der sogar Deutsch (um genauer zu sein Bayrisch, da konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen). Mit dem KAL Airport Limousine Bus geht es dann für umgerechnet 9 Euro in etwa 100 Minuten Fahrt zum Grand Ambassador Hotel, welches im Stadtteil Myungdong liegt. Das Personal an der Rezeption ist nicht das schnellste und scheint auch noch nie eine A Club Karte gesehen zu haben, geschweige denn zu wissen, welche Privilegien man damit bei Pullman eigentlich haben sollte. Auf Nachfrage ist man dann doch so gnädig das Zimmer upzugraden. Das Zimmer im Grand Ambassador wirkt nicht wirklich sehr modern und schon leicht abgewohnt, Highlight ist sicher die japanische Toilettenschüssel.

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Der Ausblick vom Zimmer ist auch ganz schön. Für heute reicht es mir und ich gehe früh schlafen.

Am nächsten Morgen geht es dann mit dem Hotelshuttle nach Myungdong, Lust habe ich nicht wirklich, da mir die Erkältung immer noch zu schaffen macht. Ich steige beim Tapgol Park aus und schaue mir ein wenig die Gegend dort an.

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Es fällt mir hier in Korea sichtlich schwer die Orientierung zu behalten, irgendwie komme ich mit den Straßenbezeichnungen nicht so ganz zurecht. Ebenso scheint man hier die meisten Probleme zu haben sich mit Englisch zu verständigen.

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Am Changdeokgung Palace, welcher heute am Montag geschlossen hat, wechsle ich die Laufrichtung und gehe Richtung Gyeongbokgung Palace weiter.

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Von dort geht es die mächtige Sejongno wieder Richtung Süden, dort gibt es z.B. die Statue von King Sejong oder von Admiral Yi Sun Shin zu sehen.

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Da ich schon wieder k.o. bin, geht es noch eine Runde ins Hotel zurück ins kuschelige Bett.

Am frühen Nachmittag mache ich mich dann mit der Metro auf nach Yeouido, einer Insel im Hangang Fluss. Da ich langsam Hunger habe, werde ich am Ende in einem Einkaufszentrum fündig. Das Lokal wird von ein paar älteren Koreanerinnen betrieben, so wirklich Englisch spricht niemand, doch mit Händen und Füßen klappt die Bestellung. Es gibt leckeres Schweineschnitzel, dazu eine Suppe und Sushi.

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Einfach nur köstlich, auch wenn der Ketchup fehlt. Pappsatt geht es raus in die Nachmittagshitze. Ich laufe zum Yeouido Park, der ganz schön riesig ist. Ich tue es einigen Einheimischen gleich und lege mich in den Schatten auf eine Parkbank und ruhe mich ein wenig aus.

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Danach bummle ich noch ein wenig durch den Park und laufe weiter zum Nationalversammlungsgebäude. Von dort geht es ans Flussufer in den Yeouido Hangang Park (früher muss hier ein Flughafen gewesen sein). Ich genieße die Ruhe und Aussicht dort. Die Abenddämmerung beginnt und ich mache mich auf den Rückweg ins Hotel.

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Am Abend geht es dann nochmal den Hügel vom Hotel hinab nach Dongdaemun, wo es reichlich Einkaufszentren gibt, die scheinbar von 10 Uhr morgens bis 4 Uhr morgens geöffnet haben. Echt Wahnsinn. Ansonsten scheinen sie vergleichbar mit dem MBK in Bangkok. Auch auf der Straße gibt es sehr viele Marktstände sowohl mit Kleidung als auch Essen. Sehr lustig finde ich die Stände, wo man die Wahl hat zwischen Eis oder getrocknetem Tintenfisch (wobei vielleicht das Eis ja auch...).

Zurück im Hotel checke ich mal die Reisekasse und stelle fest, dass ich mir durchaus noch einen Ausflug in die Grenzregion mit Nordkorea leisten kann. Für die interessantere DMZ Tour, wo man nach Panmunjeom in die entmilitarisierte Zone kommt, ist es zu spontan, doch die normale Tour kann ich gleich noch am nächsten Tag machen. Daher wird die Nacht leider recht kurz.

Um kurz nach 7 Uhr werde ich von IloveSeoul Tours abgeholt. Nachdem noch einige anderen eingesammelt und teilweise der Bus getauscht wurde, ging es Richtung Norden. Zeitweise sieht man bereits auf dem Weg nach Imjingak Nordkorea auf der anderen Flussseite.

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Imjingak kann man fast als Vergnügungspark am Rande der kontrollierten Zone bezeichnen. Jetzt mitten in der Woche ist hier kaum was los, was sich aber am Wochenende ändern soll. Hier steigt man vom normalen Tourbus auf einen Shuttlebus um (ab da beginnt ein minutiöses Programm).

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Bevor wir weiterfahren, haben wir noch etwas Zeit das Gelände dort anzuschauen. Es gibt dort eine Friedensglocke und die sogenannte Freedom Bridge, von dort schaut man auf ein Wasserbecken, welches die Form von Gesamtkorea hat.

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Die Eisenbahnbrücke wird täglich von den zwei Zügen befahren, welche an der Dorasan Station enden. Die alte Dampflok wurde im Korea Krieg zerstört, sie fuhr früher zwischen Pyongyang und Seoul. Man sieht sehr viele Einschusslöcher und sie sieht aus wie ein Sieb. Außerdem gibt es noch eine Gedenkstätte des Korea Krieges.

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Nun war es Zeit den Shuttlebus aufzusuchen. Man wurde ständig darauf hingewiesen, dass man im Bus keine Bilder machen dürfe. Sofern Bilder erlaubt seien, würde man Bescheid sagen. Bei der Einfahrt in die kontrollierte Zone, welche die DMZ einige Kilometer umgibt, findet eine Passkontrolle statt, die Passnummern werden vorher schon übermittelt. Dann ging es zunächst zum dritten Tunnel, wobei es sich um einen von Nordkorea gegrabenen Tunnel handelt, mit dem man nach Südkorea einfallen wollte. Insgesamt sind bis heute vier solcher Tunnel gefunden worden, der 3. im Jahr 1978. Durch den Tunnel sollen pro Stunde 30.000 Soldaten gelangen können (unvorstellbar). Zunächst wird ein Film gezeigt, welcher kurz die Zusammenhänge erklärt:

Danach geht es durch eine Ausstellung, wo man Landkarten und Modelle der Grenzeinrichtungen sehen kann. Sowie etwas über die Geschichte lesen kann. Da nur wenige Minuten Zeit bleibt, kommt man da gar nicht wirklich hinterher mit lesen und schauen, was eigentlich schade ist. Insgesamt hätte ich mir auf diesem Ausflug an allen Stationen mehr Zeit gewünscht, da ich keine Tourist Typ "Japaner" bin.

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Dann geht es in den Tunnel hinab. Zum Glück gibt es Schutzhelme, denn ich werde der erste unserer Gruppe sein, der mit lautem Knall gegen einen Eisenträger an der Tunneldecke stoßen wird. Über 200 Meter geht es eine Rampe runter, dann steht man gebückt im Tunnel. Das Wasser tropft von der Decke, die Wände schimmern schwarz. Die Nordkoreaner wollte eine Kohlemine vortäuschen und haben deshalb die Wände angemalt. Man kann vielleicht 100 Meter den Tunnel entlang gehen, bequem ist es mit europäischer Größe allerdings nicht, daher unvorstellbar, wie dort 8 Soldaten pro Sekunden durchlaufen können, wo es jetzt schon eng ist, wenn einem eine Touristengruppe entgegen kommt. Am Ende ist der Tunnel von Südkorea mit drei Barrieren abgesichert, zwei davon kann man sehen.

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Der Tunnel wurde damals durch Probebohrungen und Wassereinleitung gefunden. Schnaufend geht es die 200 Meter wieder Richtung frische Luft. Die Reiseführerin hatte gesagt, dass wir am Eingang der Rampe Bilder machen dürften, was wir dann auch alle tun wollten. Leider hatte das Militär etwas dagegen und es wurden erst mal die Kameras kontrolliert, dass auch ja keine Bilder gemacht wurden.

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Da noch 5 Minuten waren bis der Bus wieder abfahren sollte, schaute ich mich noch ein wenig um. Im Gegensatz zu Kambodscha sah ich hier das erste Mal richtige Landminenwarnschilder, schon irgendwie ein komisches Gefühl, auch während der Busfahrt waren die roten Schilder hier ständiger Begleiter. Gar nicht auszumalen, was passiert, wenn der Bus mal von der Straße abkommt.

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Es geht weiter zum Dora Observatorium. Von hier hat man Ausblick auf Nordkorea, das Propaganda Dorf dort und die riesige Staatsflagge. Auch Südkorea zeigt normalerweise Flagge, heute ist der Fahnenmast allerdings leer. Ebenso sieht man die Kaesong Industrial Region, ein Gebiet in Nordkorea, wo südkoreanische Firmen produzieren und dafür Lohn für 40.000 Arbeiter zahlen. (Und wie man es sich denken kann, wird dort deutlich billiger gearbeitet als es in Südkorea der Fall wäre).

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Fotos sind hier solange erlaubt, wie man nicht über die magische gelbe Linie tritt. Ein Verstoß wird hier allerdings deutlich härter bestraft, nämlich wohl mit der Wegnahme der Speicherkarte. Einige Leute sind trotzdem so blöd und machen es, was dementsprechend von den Militärs geahndet wird. Die fünf Minuten sind viel zu schnell vorbei und schon geht es weiter.

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Wir fahren zur Dorasan Station, dem letzten Bahnhof vor der Grenze. Man hofft ja, dass hier schon bald wieder Züge die Hauptstädte beider Länder verbinden. Im Moment halten nur Regionalzüge von/ nach Munsan dort, die wieder zurück fahren. Tickets gibt es am Bahnhof nicht zu kaufen, dafür muss man ein Return Ticket nehmen.

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Wer in den 10 Minuten dort Zeit findet, kann noch gegen Extrabezahlung den Bahnsteig besichtigen. Ich verzichte und stemple lieber einen Stapel Postkarten mit dem "Dorasan to Pyeongyang" und "Dorasan Station" Stempel. Es wird extra darauf hingewiesen, dass man die Stempel ja nicht in seinen Reisepass stempelt, weil es sonst Probleme geben könnte, wenn Pyeongyang drin steht.

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Dann geht es noch kurz zum obligatorischen Souvenirshop im Friedensdorf. Ich kaufe mal zwei Flaschen nordkoreanisches Bier (,welches sogar ganz lecker schmeckt). Nun geht es nach gut 2,5 Stunden in der kontrollierten Zone zurück nach Imjingak, wo wir in den anderen Bus umsteigen und zurück nach Seoul fahren. Es wird noch kurz an einer Amethyst "Fabrik" gestoppt, wo ich gar nicht erst aussteige und die 5 Minuten im Bus warte. Dann werde ich wieder am Hotel abgesetzt, was eigentlich nicht vorgesehen ist, aber da es sowieso auf dem Weg liegt, macht man eine Ausnahme.

Der Ausflug hat mich schon etwas nachdenklich gemacht, an die Situation damals in Deutschland kann ich mich nicht wirklich erinnern, weil ich noch zu jung war. Ich kann den Koreanern nur wünschen, dass es ihnen einmal so ergeht wie uns Deutschen vor 20 Jahren.

Am Abend geht es dann erneut nach Dongdaemun, komischerweise haben heute die meisten Kaufhäuser geschlossen, warum ist mir bis heute unklar. So bleibt wenigstens ein wenig Zeit die weitere Gegend zu erkunden. Das Namdaemun Tor ist vor einigen Jahren abgebrannt und nun wieder hergestellt.

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In einer Seitenstraße gibt es jede Menge Essensstände. Ich schaue neugierig und bekomme prompt etwas zum Probieren angeboten. Was nach "Currywurst in Tomatensoße" aussah, stellte sich als Reisnudeln in scharfer Tomatensoße heraus. Bis heute undefiniert ist eine kleine Scheibe von irgendeinem gefüllten Darm. Zum Glück sehr geschmacklos und bevor ich noch mehr angeboten bekomme, bedanke ich mich und gehe weiter. In einer großen Halle finde ich abermals jede Menge Essensstände mit den leckersten Sachen. Wer mag nicht mal in eine Schweinenase oder ein paar Pfoten beißen?

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Es gibt auch irgendwelche Kartoffelpuffer, die gar nicht mal so schlecht schmecken. Das ganze gefüllte Gedärms konnte mir aber gestohlen bleiben. Da ich aber trotz dem Anblick Hunger bekam, ging es zu Lotteria in ein japanisches/ koreanisches Fastfood Lokal. Die Mc Rib Kopie schmeckt sogar besser als das Original.

Abermals entschied ich mich spontan noch für den nächsten Tag einen Ausflug zu buchen, diesmal wollte ich mir noch einen Tempel anschauen. Zum Glück sollte es erst nach 8 Uhr losgehen. Die Gruppe war sehr familiär, neben mir nahm nur noch ein italienisches Pärchen teil. Als erstes geht es zur Sejongno, wo wir uns den Cheonggyecheon Fluss anschauen.

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Früher war der Fluss überbaut, wurde inzwischen aber wieder freigelegt und neu gestaltet. Was wirklich gelungen ist und somit zu einem Ruhepunkt in der Stadt worden ist.

Danach geht es dann zum Gyeongbokgung Palace. Die Anlage ist riesig und bietet jede Menge schöne Gebäude. Ich entwickle allerdings nicht den Drang nun auch noch alle weiteren Paläste, wovon es reichlich in Seoul gibt, anzuschauen. Es ist auch ganz interessant mal etwas erzählt zu bekommen, was man denn gerade sieht, normalerweise mache ich das ja eher auf eigene Faust höchstens mit Reiseführer in der Hand.

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Eines der Wandbilder ist auch auf den Geldscheinen abgebildet, die zwei Punkte stehe für Sonne und Mond.

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Das Haus in denen der König schlief, hat im Gegensatz zu allen anderen Gebäuden keinen Giebelbalken auf dem Dach, damit der Nachwuchs bei der Zeugung ungebremst die Energie aus dem Himmel bekommt.

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Das Schlafquartier für den Winter verfügt sogar über Fußbodenheizung.

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Das nationale Volksmuseum befindet sich ebenfalls auf dem Palastgelände. Auch hier ist die Zeit viel zu knapp bemessen sich sinnvoll umzuschauen. Interessant ist es auf dem ersten Blick aber schon, etwas über die Geschichte und Lebensweise der Koreaner zu sehen.

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Hinter dem Palastgelände liegt Cheongwadae oder Blue House, dem Regierungspalast des Präsidenten von Südkorea.

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Damit ist dieser Ausflug auch schon fast wieder vorbei, es geht allerdings erneut zur Amethyst Fabrik, wo ich heute dann auch mal mit reinschaue. Es ist zum Glück genauso schnell beendet wie am Tag zuvor. Da ich heute nicht zum Hotel zurück gebracht werde, lasse ich mich in Itaewon, einem weiteren Einkaufsbezirk, absetzen. Schicksal ist, dass ich genau vor Mc Donalds rausgelassen werde, also ein Grund dort erst mal Mittag zu essen. Hier in Korea gibt es dort übrigens schöne Mehrwegbecher, wenn man im Lokal ist. Ich laufe noch ein wenig durch die Seitenstraßen, die Hauptstraße mit ihren ganzen Läden finde ich jetzt weniger interessant.

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Dann fahre ich mit der Metro zurück ins Hotel. Und weil mir langweilig ist, geht es kurz darauf nochmal zurück nach Itaewon, wo ich allerdings nach 30 Minuten schon wieder genug habe und den Hotelshuttlebus zurück nutze.

Da mir langsam das Nasenspray ausgeht und ich den 11 Stunden Rückflug nicht mit Schmerzen verbringen möchte, suche ich am Abend erst mal eine Apotheke. Zurück im Hotel werden erst mal die Koffer gepackt und dann geht es noch eine Stunde an die Hotelbar. Wer denkt, dass in einem vier oder fünf Sterne Hotel auch das richtige im Cocktail ist, weit gefehlt. Der Sex on the Beach sah schon nicht aus wie ein richtiger SotB und schmeckte genauso wie meine letzte Pina Colada, nur farblich in braun. Gut, wer weiß, aus welchen Buch die das Rezept haben, abgehakt. Ich bestelle mir noch ein Stück Kuchen aus der Kuchentheke. Ich bekomme den Kuchen auf einem richtigen Teller und dazu eine große eingeschweißte Plastikeinweggabel. Ich hab zwar kein Problem damit Kuchen sogar mit der Hand zu essen, aber hier hatte ich jetzt durchaus etwas anderes erwartet. Ich denke wehmütig ans Sofitel in Siem Reap zurück, wo solche Details einfach gestimmt haben (, manche gar etwas übertrieben wirkten - denn ich brauch nicht nach jedem Gang zu Buffet meine benutzte Serviette neu gefaltet vorfinden). Dieser letzte Abend bleibt mir daher leider etwas anders in Erinnerung als gehofft.

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Am nächsten Morgen nehme ich gegen 9 Uhr erneut den KAL Bus zurück zum Flughafen, den ich nach 90 Minuten Fahrt etwa 2 Stunden vor Abflug erreiche. Am Checkin der Asiana ist kaum etwas los, dafür darf ich an der Passkontrolle doch einige Zeit anstehen. Ich gehe zum Frühstück erst mal in die Asiana Business Class Lounge, welche ganz schön ist und allerlei leckere Snacks bietet.

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Um kurz nach 12 Uhr begebe ich mich zum Gate und steige ein. Fast die erste Feststellung ist, dass das Entertainmentsystem hier auf der neusten Boeing 777 nicht die neuste Version ist, die z.B. auf der Boeing 747 im Einsatz ist. (Und später habe ich zumindest das Gefühl, dass auch der Sitz sich ein klein wenig weniger ausfahren lässt und in der Liegeposition daher einen Tick unbequemer ist als auf der Boeing 747 - wie gesagt nur ein Gefühl).

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Während wir zur Startbahn rollen gibt es natürlich wieder ein Begrüßungsgetränk, könnte man sich ja dran gewöhnen, und dann geht es in die Luft auf den 10,5 Stunden Flug zurück nach Deutschland.

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Nach dem Start werden die Speisekarten verteilt. Ich entscheide mich für Lachs, da die Rinderrippe noch weniger in Frage kommt. Als Vorspeise gibt es zunächst Jakobsmuscheln, die sehr lecker sind.

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Es folgt eine Terrine aus Stubenküken, Foie Gras und Schweinefleisch mit Kumquat-Gelee, was ich ultra lecker finde und davon ruhig noch mehr hätte haben können.

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Was an dem Salat Panzanella Brotsalat gewesen sein soll, weiß ich leider nicht. Der Lachs mit dem Erbsenpüree und Chinakohl ist nicht wirklich gelungen.

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Da ich aber nicht wirklich viel Hunger hatte, bin ich trotzdem gesättigt. Als Nachtisch frage ich dieses Mal gleich nach dem "koreanischen" Obst und verzichte auf den Käse.

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Das Vanillemousse nehme ich dann aber doch und es ist sehr lecker. Als Schlummertrunk gibt es hinterher noch einen Baileys, dazu ein paar Neuhaus Pralinen.

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Dann stelle ich den Sitz in die fast waagerechte und schlummere Deutschland entgegen. Auf den Zwischenservice mit Sandwiches und Nudelsuppe verzichte ich, da ich immer noch ausreichend gesättigt bin und lieber schlafe. Was man Dank Zwangsverdunklung der Kabine ja fast von alleine tut. Etwa zwei Stunden vor der Landung gibt es dann Abendessen.

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Zunächst gibt es Caesar Salat, gefolgt von einer Waldpilzsuppe, die ich ehrlich gesagt gar nicht probiert habe. Danach hatte ich mich für Ente mit Ingwer, Orangen-Chutney mit Sherrysoße entschieden. Die Ente ist sehr gut, leicht rosa und sehr zart, doch einfach viel zu viel Fleischmasse dafür, dass man ja nur gesessen hat.

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Zum Nachtisch gab es dann noch Kokosnuss-irgendwas, wovon mir aber eine Winzigkeit reichte. Insgesamt haben mir die Flüge mit Asiana sehr gefallen, vor allem im Vergleich mit der Crew von Turkish Airlines, fallen die Flugbegleiterinnen positiv auf und der Service ist sehr gut. Dann ging es schon langsam in den Anflug auf Frankfurt, wo wir etwas zu früh landeten.

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Ich glaube ich habe das erste Mal in Frankfurt erlebt, dass an der Passkontrolle niemand anstand, daher war ich schnell durch. Für den Anschlussflug nach Hamburg hatte ich LH 24 gewählt, sodass mir noch etwas Zeit in Frankfurt blieb kurz jemanden auf einen ersten Urlaubsbericht zu treffen.

Mit dem Bähnchen ging es dann zum Bereich A, wo an der Sicherheitskontrolle nichts los war und ich die wichtigen Gespräche mal kurz unterbrechen musste. Kurz darauf begann dann auch das Einsteigen für den letzten Flug dieser Reise. 5 Minuten nach geplanter Abflugzeit waren wir bereits auf der Startbahn und hoben ab.

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Dann begann der lieblose Service von Lufthansa. Zunächst wurde das Tablett mit dem Discover Flavour "Black Zebra Tomate" (wahrscheinlich hab ich einfach nicht das Konzept verstanden, aber ich denke, man soll damit den Geschmack gerader dieser Zutat erleben - das ist aber unmöglich, wenn sich von dieser Zutat so gut wie nichts in der Speise befindet, das das was man an Tomate findet eh nur ölig schmeckt) auf die Mittelablage geklatscht, dann ließen die Getränke eine halbe Ewigkeit auf sich warten.

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Nun ja, willkommen in der Realität, der nächste Flug wird dann sowieso wieder hinten sein. Immerhin 10 Minuten zu früh in Hamburg gelandet.

Das war also das "große" Abenteuer, 4,5 Wochen in einem Wechselbad von Gefühlen, in sechs Ländern, bei sechs zum Teil sehr verschiedenen Kulturen (auch wenn es derselbe Kontinent ist), selbst jetzt, etwa einen Monat nach Rückkehr, habe ich vieles vom Erlebten noch nicht wirklich verarbeitet.

Was nehme ich aus diesem Urlaub mit? Dass Kambodscha ein wundervolles Land mit tollen Menschen ist, die leider in der Vergangenheit sehr viel Leid erfahren haben. Dass ich unbedingt nochmal ein paar Wochen dorthin zurück möchte. Dass ich selbst in Asien nicht mit der muslimischen Kultur zurechtkomme und ich mich dort nicht wirklich wohl fühle. Dass Chinesen ein eigenes Völkchen sind und nicht unbedingt so nette Zeitgenossen (von außen betrachtet). Dass Südkorea doch einiges exotischer wirkt als die restlichen Länder dieser Reise. Dass ich nach wie vor sehr begeistert von den asiatischen Kulturen bin und mich schon auf die hoffentlich nächsten Urlaube dort freue. Dass so eine Reise ganz schön schafft, wenn man nicht ausreichend Erholungspausen einbaut. Dass es ganz schön ist, sich mal etwas "Luxus" zu gönnen. Aber genauso, dass ich teilweise ein schlechtes Gewissen habe, im "Luxus" zu schwelgen und zu wissen, dass draußen auf der Straße/ im Land sehr viele Menschen Hunger leiden. Dass Menschen dort trotzdem mit ihrem Leben zufrieden scheinen. Und wieder einmal, dass es uns in Deutschland wirklich gut geht und hier trotzdem so viel gestöhnt und gemotzt wird.

Ich hoffe, dass das Lesen des Reisetagebuchs Spaß gemacht hat und ich würde mich freuen, wenn dem einen oder anderen dadurch Lust gekommen ist, auch mal eines der Länder zu besuchen. Und sage "Danke" fürs Lesen.

Alle Bilder zu Südkorea sind hier zu finden >>klick<<.