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Wideroe Explore Norway Ticket! (Tag 1 bis Tag 4)
- Details
- Geschrieben von Adrian
- Erstellt: 27. Juli 2014
Was steckt hinter dem Wideroe Explore Norway Ticket? So heißt ein Angebot der norwegischen Regionalfluggesellschaft Wideroe, mit dem man 2 Wochen im Zeitraum von Mitte Juni bis Mitte August quasi unbegrenzt in Norwegen umher fliegen kann. Für jemanden der gerne fliegt also ein Traumurlaub, so wollte ich schon seit Jahren einmal im Sommer nach Norwegen, doch bisher wollte/konnte ich mir den Spaß nicht erlauben.
Dieses Jahr sollte der Traum aber endlich in Erfüllung gehen, zusammen mit meinem Freund sollte es für zwei Wochen nach Norwegen gehen. Erst einmal ein paar Fakten zu diesem Angebot. Wideroe hat das Land in drei Zonen aufgeteilt, wobei die Grenzen in Trondheim und Tromsö liegen und der Spaß für alle drei Zonen 535 Euro kostet. Die Airline fliegt 44 nationale und 4 internationale Ziele an, im Preis inklusive sind Zu- und Abbringer nach Norwegen auf den internationalen Strecken. Einzige Einschränkung ist, dass jede Route nur zweimal geflogen werden darf. Das stellt aber gar kein Problem dar. Man kann jederzeit Flüge stornieren und bis zwei Stunden vor Abflug neu buchen, nur der erste Flug ist nicht änderbar. Die Verfügbarkeit der Plätze war in der Praxis eigentlich sehr gut, faktisch kann man jeden freien Platz mit dem Ticket buchen. Auch wenn Stichproben mit der regulären Buchungsmaske gezeigt haben, dass es wohl Strecken gibt, die niemals mit dem Ticket zu buchen sind. Andererseits hatten ausgebuchte Flüge nach Stornierung unserer Tickets gleich wieder verfügbare Plätze.
Das Wideroe Netzwerk ist in kommerzielle und PSO (public service obligation) Strecken aufgeteilt, letztere werden mit den kleinen Dash 8-100 und -200 bedient. Auf den kommerziellen Strecken kann man Eurobonus Punkte sammeln, sollte aber deutlich früher im Voraus nach Flügen schauen, da diese oftmals ausgebucht sind. Auf den PSO Routen, das sind dann auch die interessanten mit vielen Stopps, kann man in der Regel bis 2h vor Abflug buchen, da die Flüge so gut wie nie ausgebucht waren. Es stört Wideroe auch nicht, wenn man für dieselbe Strecke am gleichen Tag auf verschiedenen Flügen gebucht ist, natürlich sollte man so fair sein und rechtzeitig die nicht zu nutzenden Flüge zu stornieren, aber selbst wenn das mal nicht geht, muss man nicht mit Konsequenzen rechnen. Hauptsächlich buchen die Tickets in Buchungsklasse V ein, manchmal aber auch in Buchungsklasse Y, das ist dann Wideroe Flex und berechtigt zu Fast Track bei der Sicherheitskontrolle an manchen Flughäfen, quasi einem freien Nebensitz im vorderen Teil der Kabine und auf internationalen Flügen auch einem besseren Bordservice und mehr Eurobonus Punkten. Nun aber zurück zur Reiseplanung.
Mit drei Wochen Vorlauf buchten wir unsere Flüge im Juni ein, mein Ziel sollte es eigentlich sein, alle 44 Wideroe Flughäfen in Norwegen anzufliegen. Auf der Homepage von Wideroe gibt es einen praktischen Excel Flugplan, mit dem man wunderbar planen kann. Da ich nicht nur fliegen „durfte“ und auch etwas von Norwegen sehen wollte, stand nach ein paar Tagen intensiver Planung fest, dass ich nur 36 der 44 Flughäfen in Norwegen anfliegen wollte, dazu noch die zwei internationalen Ziele Kopenhagen und Aberdeen. Es sollten am Ende hauptsächlich Flughäfen südlich von Trondheim fehlen. Insgesamt wollte ich dafür 67-mal Starten und Landen plus meinen Heimflug mit SAS von Oslo über Kopenhagen nach Hamburg, womit 69 Flüge für die zwei Wochen geplant waren. Ob ich das nach zwei Wochen immer noch toll finden würde?
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Das Routing sollte also sein: CPH-TRF-TRD-TOS-EVE-BOO-EVE-ANX-BOO-SSJ-BOO-RET-LKN-BOO-MQN-TRD-RVK-OSY-MJF-BOO-NVK-BOO-SKN-SVJ-BOO-SKN-ANX-TOS-SOJ-HFT-HVG-HFT-TOS-BGO-SOG-SDN-OSL-HOV-OSL-FDE-BGO-KRS-TRD-TOS-LKL-TOS-BGO-KRS//SVG-ABZ-BGO-TOS-HAA-HFT-BVG-BJF-VAW-VDS-KKN-ALF-VDS-BJF-MEH-HVG-HFT-SOJ-TOS-BOO-TRF//OSL-CPH-HAM
Los geht’s: Nach der Arbeit ging es abends zunächst mit dem Eurocity von Hamburg nach Kopenhagen, mit Fährpassage auf der Vogelfluglinie, das Wetter war toll und ich freute mich auf zwei Wochen fliegen bis zum Umfallen. Kurz nach Mitternacht erreichte in Kopenhagen. Ich hatte mich für das Hotel Nebo entschieden, welches direkt neben dem Hauptbahnhof liegt, da es am günstigsten war. Für ein paar Stunden Schlaf reichte das Zimmer vollkommen aus, auch wenn das Gemeinschaftsbad etwas dreckig war.
Um 8.30 Uhr sollte mein erster Wideroe Flug von Kopenhagen (CPH) nach Sandefjord/Torp (TRF) gehen, so machte ich mich kurz nach 6 Uhr auf den Weg Richtung Flughafen. In Nordeuropa ist es ja allgemein üblich, dass man am Flughafen fast alles selber macht. Bordkarte und Gepäckanhänger am Automaten ausdrucken und dann das Gepäck selber aufgeben. Das sollte sich dann so auch die nächsten zwei Wochen ständig wiederholen, einzig auf den kleinen Flughäfen erfolgt alles noch mit menschlichem Gegenüber. Da mein Ticket für diesen Flug Wideroe Flex war, nutzte ich natürlich den Fast Track bei der Sicherheitskontrolle und sicherte mir danach noch die 1000 Miles & More Extra Meilen von Heinemann Duty-free für zwei Dosen Cola, welche ich mir vorsorglich gleich versiegeln ließ. Dann ging es auch endlich los. Ein Bus brachte mich zur LN-WDJ, einer Dash 8-Q400. Pünktlich hoben wir Richtung Torp ab. Nach dem Start wurde ein Frühstück serviert, mit so viel zu essen hatte ich gar nicht gerechnet. Dann waren wir auch schon fast in Torp.
Dort schien wunderbar die Sonne und ich wollte die Zeit bis zum Weiterflug am Nachmittag dafür nutzen, um mir das nahe gelegene Sandefjord anzuschauen. Mein Gepäck ließ bei der Gepäckaufbewahrung und wartete dann auf den Shuttlebus zum Bahnhof. Mit dem Zug sind es dann nur wenige Minuten von Torp bis Sandefjord. Allerdings fährt der Zug nur einmal in der Stunde.
In Sandefjord hatte ich dann zwei Stunden Zeit, um bei herrlichem Sonnenschein mir die Stadt anzuschauen und mich zu verbrennen, da ich leider die Sonnencreme am Flughafen gelassen hatte. Sandefjord ist ein schönes Hafenstädtchen und ich verbrachte die meiste Zeit auch am Wasser und machte mich dann gut gelaunt und voller Vorfreude auf weitere sechs Flüge und meinen Freund, den ich in Trondheim im Flugzeug treffen würde, auf den Rückweg zum Flughafen.
Dort weigerte sich zunächst der Automat für mein Gepäck ein Label auszudrucken, also fragte ich am Schalter nach und wurde beim Gepäck los. Ich überprüfte zum Glück aber noch, ob das Gepäck auch richtig gelabelt war, und musste feststellen, dass der letzte Flug fehlte. Also sprach ich den Mann am Schalter noch einmal darauf an, der meinte zwar, dass alles stimmen würde aber ich konnte ihn doch davon überzeugen, dass mein Gepäck nicht mit mir in Andenes ankommen würde. Er probierte es aber vergeblich für 10 Minuten das richtige Label auszudrucken. Danach probierten es noch 15 Minuten drei Kolleginnen aber auch von ihnen schaffte es keine. Am Ende schrieben sie es von Hand aus. Auf die Idee hätte man aber schon deutlich früher kommen können. Wahrscheinlich hat sich das System an meinem komischen Routing verschluckt, nachdem ich eigentlich Tromsö (TOS)-Evenes (EVE)-Bodö (BOO)-Evenes (EVE)-Andenes (ANX) fliegen wollte, von den Flugnummern her Hin- und Rückflug.
Mit meinen Cola Dosen im Handgepäck ging ich dann durch die Sicherheitskontrolle, trotz versiegelter Tüte störte man sich daran und hätte am liebsten die Tüte aufgerissen, um den Inhalt genauer zu überprüfen. Am Ende ließ man es aber bleiben. Um 15 Uhr sollte die Maschine nach Tromsö (TOS) via Trondheim (TRD) gehen. Gelandet war sie schon Stunden vorher. Trotzdem wurde der Abflug zunächst um 30 Minuten verspätet. Damit war bereits jetzt schon nicht mehr sicher, ob ich es an diesem Tag bis nach Andenes schaffen würde. Um 15.30 Uhr wurde dann durchgesagt, dass die Maschine kaputt sei und sich der Abflug auf 17 Uhr verspäten würde. Also sind erst mal alle zum Gate laufen und haben sich ihren 100 NOK Verzehrgutschein abgeholt. Da ich gerne wissen wollte, wie ich denn nun heute noch nach Andenes kommen würde, sollte ich einer Mitarbeiterin meine Bordkarte geben und sie würde sich kümmern. Das war 15.30 Uhr.
Ich fragte immer mal wieder nach, wenn irgendjemand von Wideroe sich im Sicherheitsbereich blicken ließ, wie es denn nun aussehen würde. „Ich würde heute nicht mehr nach Andenes kommen und seine Kollegin würde auf mich zukommen“ war das einzige was ich zu hören bekam. Gegen 17 Uhr sprang die Verspätung auf 18.15 Uhr und beim Boarding eines anderen Fluges nach Trondheim fragte ich, ob ich denn nicht dort mit könnte, aber das hat den Herrn nicht interessiert. Eine andere Mitarbeiterin von Wideroe meinte, dass ich zum Umbuchen zurück an den Schalter in der Abflughalle muss. Und das sagt man mir 17.30 Uhr, wo ich seit zwei Stunden nachfrage, was nun mit einer Umbuchung sei. Meine Bordkarte oder die Mitarbeiterin, die damit weggelaufen ist, habe ich seitdem nicht wieder gesehen. Ich also raus an den Schalter und nachgefragt. Man wollte meine Bordkarte sehen. Meinte ich nur, dass diese seit 2 Stunden nicht mehr in meinem Besitz wäre aber ich trotzdem noch nicht umgebucht sei. Man fand sie schließlich in einem Stapel mit Bordkarten, die angeblich alle noch nicht bearbeitet waren.
Am Schalter standen zwar zwei Mitarbeiterinnen rum aber es konnte wohl nur eine umbuchen und die war gerade beschäftigt. Die andere bemühte sich zumindest schon mal rauszusuchen, wie ich denn möglichst schnell nach Andenes käme. Kompetenz konnte ich dort aber null erkennen. Wichtig war mir, dass ich mit der ersten Maschine am nächsten Morgen in Andenes ankomme, um es noch rechtzeitig zur Walsafari zu schaffen. Mein Freund war zwischenzeitlich auf SAS von Trondheim nach Bodö umgebucht, sodass er von dort wie geplant weiter fliegen konnte. Mir erzählte man, dass ich einzig bis Tromsö fliegen könnte und dann von dort am nächsten Morgen irgendwie weiter nach Andenes. Ich wollte aber nicht nach Tromsö sondern nach Bodö, weil von dort morgens der erste Flug nach Andenes gehen würde. „Nein, heute nichts mehr nach Bodö und auch nichts nach Trondheim!“. Ich konnte es nicht so ganz glauben, da mein verspäteter Flug via Trondheim fliegen sollte und es bei Abflug 18.15 Uhr auch noch für einen Anschluss nach Bodö reichen würde. Zum Glück hatte ich den Wideroe Flugplan auf meinem Handy und diktierte die Flugnummern, auf die ich umgebucht werden wollte. Für die Mitarbeiterin muss es wohl ein Wunder gewesen sein, dass es so tatsächlich möglich war, heute noch nach Bodö zu kommen.
Nun war die Kollegin endlich fertig mit dem anderen Passagier, es war 18 Uhr und das Boarding für meinen Flug nach Tromsö begann, nachdem eine Ersatzmaschine bereit stand. Die Kollegin meinte zwar zunächst auch, dass es nicht möglich wäre, heute noch nach Bodö zu kommen aber ihre Kollegin erklärte ihr dann meine Wunschverbindung. Zeit zum Umbuchen blieb jedoch nicht, wenn ich wirklich so fliegen wollte, müsste ich jetzt mit meinem alten Ticket einsteigen und dann in Trondheim das Flugzeug verlassen. In der Zwischenzeit würden sie mich zu Ende umbuchen und darum kümmern, dass man in Bodö für mich Hotel und Taxi bereithält. Bei der bisher gezeigten Kompetenz zweifelte ich zwar stark daran, dass das klappt, aber ich hatte keine Wahl. Mit persönlicher Begleitung ging es durch die Sicherheitskontrolle, gerade jetzt piepte es natürlich auch noch, dafür interessierte diesmal die Cola niemanden. Last Minute hinterließ ich auch noch meine Handynummer, man wollte mir eine SMS schicken, wenn alles geklärt sei.
Mit offenen Schuhbändern und die Hände voll mit Sachen, die ich in die Schalen gelegt hatte, musste ich zum Gate hetzen, wo ich gerade ausgerufen wurde. Geschafft. Dieser Flug fand mit der Q400 WDK statt. Im Flugzeug wurde der Crew dann erstmal erzählt, dass ich auf der Passagierliste bis Tromsö stehen würde, aber in Trondheim aussteigen würde und man sich auch darum kümmern sollte, dass mein Gepäck wirklich ausgeladen wird. Der Flug war fast leer, kein Wunder, wenn vorher schon alle anders umgebucht wurden. Wirklich genießen konnte ich den Flug nicht, eigentlich reichte es mir jetzt schon mit fliegen. Ich hatte für die nächsten zwei Wochen nur knappe Verbindungen gebucht, da machte mir dieser Einstieg nicht wirklich Mut.
In Trondheim musste ich dann noch mit Aussteigen warten, bis ich meine Bordkarte zurück hatte, da man die Nummer vom Gepäckabschnitt brauchte um den Rucksack auszuladen. Immerhin zeigte mein Handy „your flight today wf 744 time 2025 and flight 842 tomorrow is ok pls contact sas bodo for hotel and taxi voucher best regards wideroe trf“. Die Umbuchung schien ja nun geklappt zu haben, brauchte ich nur noch eine neue Bordkarte. Im Sicherheitsbereich bekommt man natürlich keine, also wieder raus zum SAS Servicecenter. Bordkarte war die leichtere Aufgabe, da ich auch noch sicher gehen wollte, dass mein Gepäck mit fliegt, bat ich auch noch zu überprüfen, ob das richtig hinterlegt sein. Das Problem war dann aber, dass niemand meinen Rucksack gesehen hatte und auch niemand wusste, wo der gerade sei. Man glaubte zu wissen, dass der wohl ausgeladen sei aber ich würde dann in Bodö sehen, ob man ihn gefunden und verladen hätte. Das war mir inzwischen dann aber auch egal. An der Sicherheitskontrolle interessierte man sich erneut für meine Cola Dosen aus CPH und ich hatte es satt und erlaubte die Tüte aufzureißen und zu kontrollieren. War natürlich nichts Verbotenes drin. Ich frage mich echt, wofür es diese Regelung gibt, wenn bei jeder Kontrolle am liebsten die Tüte aufgerissen werden soll?
Mein Flug WF 744 sollte um 20.55 Uhr gehen und auf dem Weg nach Bodö (BOO) noch in Namsos (OSY) und Mosjoen (MJF) zwischenlanden. Eigentlich hatte ich den Flug für ein paar Tage später geplant, sodass ich im Hinterkopf behielt, dass ich das noch mal um planen könnte. Mein erster Dash 8-100 Flug war mit der WIM und die Hüpferei machte Spaß. Auf den -100er Flügen gibt es nur ein Stück Schokolade umsonst alles andere muss man sich kaufen. Die Flugbegleiterin war ganz sympathisch aber ging davon aus, dass nur Norweger im Flugzeug sitzen, somit gab es alle Ansagen nur auf Norwegisch. In Mosjoen kam sie dann aber zu mir, da ihr wohl aufgefallen war, dass ich mir für die Schokolade immer auf Englisch bedankt habe, und fragte, ob ich nur Englisch spreche. Sie entschuldigte sich dann dafür und erklärte nochmal kurz die Flugdauer nach Bodö auf Englisch, ich sagte aber, dass es mir die Sprache egal sei und so gab es weiterhin nur Ansagen auf Norwegisch. Bodö erreichten wir deutlich zu früh.
In Bodö sollte ich die erste Person von SAS am Boden fragen, wie ich zu meinem Hotelvoucher komme, und das tat ich auch und hatte Glück, da man tatsächlich Bescheid wusste und 5 Minuten später zum SAS Servicecenter kommen wollte. Noch am Flugzeug sah ich, dass man Rucksack seinen Weg doch ins Flugzeug gefunden hatte, und gerade ausgeladen wurde. Am Gepäckband angekommen, konnte ich auch schon mein Gepäck entgegennehmen, am SAS Serviceschalter bekam ich sofort Taxi und Hotel Gutschein und 2 Minuten später saß ich auch schon im Taxi Richtung Hotel. Es sollte das Radisson Blu Bodö sein, in dem wir auch die nächsten vier Nächte eine Buchung hatten. 5 Minuten später stand ich an der Rezeption und checkte ein, bekam noch ein Fresspaket überreicht mit Obst und Salat, Rührei, Steakstreifen, Lachs etc. und klärte auch noch ab, dass ich am nächsten Tag um 6.45 Uhr ein Taxi benötigen würde und meine Sachen im Hotel lagern würde, bis ich abends von Andenes zurück kommen würde. Ich hätte das Zimmer auch behalten können aber da es ab morgen ein DZ sein würde, ging es dann doch nicht. Zur ursprünglichen Landezeit von WF 744 war ich bereits im Zimmer, schön wenn Fluge zu früh sind und Entfernungen so kurz. Erschöpft machte ich mich über das Essen her, zog die Vorhänge vor die Mitternachtssonne und versuchte zu schlafen. Das waren mir deutlich zu viele Ereignisse für den ersten Tag.
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Einen Wecker brauchte ich am nächsten Morgen nicht. Ich war von alleine vor 6 Uhr wach. Da ich noch meine Flugplanung für den nächsten Tag überarbeiten wollte, nutzte ich die Gelegenheit und stornierte bzw. buchte ein paar Flüge. Aus TRD-RVK-OSY-MJF-BOO wurde nun TRD-BNN-BOO, da ich OSY und MJF bereits am Vortag erflogen hatte. So war ich wenigstens 3 Stunden früher in Bodö zurück. Trotzdem im Nachhinein ein Fehler, da ich so Rörvik gegen Brönnöysund getauscht habe und RVK schwieriger zu bekommen ist als BNN. BNN hätte ich wohl später noch zwischen schieben können, mit RVK war das nicht möglich. Ebenso ziemlich ärgerlich, weil bereits nach einem Tag schon recht viele Flugsegmente fehlen.
Ab 6.30 Uhr gab es Frühstück, die 15 Minuten bis das Taxi fuhr, nutzte ich also noch dafür. Mein Gepäck blieb wie vereinbart im Gepäckraum des Hotels und ich hatte wirklich nur das Nötigste für einen Tagesausflug mit. Hoffentlich sollte ich das nicht bereuen. Wer einmal in Norwegen geflogen ist, weiß dass man eigentlich recht knapp vor Abflug am Airport sein kann, so war ich dann auch viel zu früh am Flughafen. Aber das änderte ich bei den nächsten Abflügen, dass ich wirklich nur 30 Minuten vor Abflug dort bin.
Über Stokmarknes (SKN) ging es mit der Q100 WIA nach Andenes (ANX) auf den Vesteralen. Heute war ich wieder etwas besser drauf und genoss das schöne Wetter und die Aussicht. Dort erwartete mich mein Freund, der es am Vortag immerhin bis Andenes geschafft hatte. Da mir inzwischen aufgefallen war, dass ich das Kamerakabel, um Bilder zu überspielen, zuhause vergessen hatte, schaute ich, ob ich das vielleicht in Andenes bekomme. War aber nicht so. Etwas zu spät erreichten wir dann zu Fuß das Walmuseum, welches man sich vor der Walsafari anschauen kann. Man hätte auch nicht so viel verpasst, wenn dafür keine Zeit mehr gewesen wäre.
Um 11 Uhr sollte das Boot am anderen Ende von Andenes abfahren, also machten wir uns langsam auf den Weg. Das Boot ist dann doch etwas kleiner mehr Leute als gedacht. Zumindest im Hafen sieht das Meer aber ruhig aus. Laut Homepage soll die Tour normalerweise 2 bis 4 Stunden dauern und kostet rund 110 Euro. Danach wollten wir uns noch kurz Andenes anschauen und dann kurz vor 18 Uhr zurück nach Bodö fliegen. Für mich stand dann noch ein kurzer Ausflug nach Sandnessjoen im Programm.
Es ging an Bord der MS Reine und zuerst einmal wurden ein paar Sachen zum Ablauf erklärt, während das Schiff auslief. Außerhalb des Hafens war es mit ruhigem Wasser vorbei, zumindest in meinen Augen, auch wenn die Besatzung das anders sah. Ich war froh, dass ich vorher schon eine Reisetablette eingeworfen hatte, da sich das Schiff munter um seine Achsen bewegte und man teilweise Angst haben musste, dass es gleich umkippt. Mit dem Wetter hatten wir echt Glück, es schien die Sonne, sodass es durch den Wind nicht so kalt wurde.
Ansonsten war es die ersten Stunden recht eintönig, das Land verschwand langsam hinter dem Boot aber Wale kamen keine in Sicht. Es schaukelte ziemlich und der Wind blies munter. Nach drei Stunden war es dann endlich so weit. Wir sahen von Zeit zu Zeit eine Wasserfontäne aus dem Meer aufsteigen. Wir hatten also tatsächlich einen Pottwal gefunden, langsam fuhren wir an den Wal heran. Es ist ja schon beeindruckend, so ein großes Tier vor sich im Meer schwimmen zu sehen. Leider ist es bei dem Seegang gar nicht so leicht, das Ganze im Video festzuhalten.
Dann war es soweit, ein letzter Atemzug und der Wal taucht ab und weiter zu jagen. Nachdem es inzwischen schon nach 14 Uhr ist und wir seit 3 Stunden unterwegs sind, gingen wir eigentlich davon aus, dass es nun zurück nach Andenes geht, doch weit gefehlt. Der Ehrgeiz vom Kapitän ist zu groß und so suchen wir weiter nach Walen.
Uns wir langsam klar, dass wir niemals bis 17 Uhr wieder zurück in Andenes sind und schon gar nicht um 17.50 Uhr unseren Flug nach Bodö bekommen würden. Gegen 15 Uhr fragen wir dann mal dezent die Reisebegleiter, wann wir zurückfahren würden, das liege beim Kapitän und sie hätten keinen Einfluss darauf, war die Antwort. Die Angabe auf der Homepage sei ja auch nur ein Mittelwert. Schön. Um 15.30 finden wir dann noch einen zweiten Wal, mir reicht es nun endgültig.
Ich kann kein schaukelndes Schiff und kein Wasser mehr sehen, außerdem wird mir langsam kalt, trotz langer Unterwäsche und Mütze und Handschuhe. Nun fahren wir aber endlich zurück, voraussichtliche Ankunftszeit in Andenes 18.15 Uhr. Ein gutes Stück vor Andenes sehen wir unser Flugzeug aus Tromsö kommend zunächst landen und 15 Minuten später Richtung Bodö abfliegen.
Das war nun tatsächlich das erste Mal, dass ich einen Flug verpasse, weil ich nicht rechtzeitig am Flughafen bin. Wegen der flexiblen Tickets war das zum Glück das geringste Problem. Nach über 7 Stunden sind wir dann endlich wieder an Land. Ich bin schon wieder so gut gelaunt wie am Vortag, da ich auch an Tag 2 nicht dort übernachten würde, wo es geplant war. Das war nämlich der letzte Flug des Tages.
Mein Freund war auch ziemlich angepisst und wollte mal beim Veranstalter nachfragen, ob die uns nun die Übernachtung in Andenes zahlen würden. Das klappte dann sogar, auch wenn es nur ein Zimmer in deren eigenen Hostel war, aber besser als doppelt Hotel bezahlen. Ich rief inzwischen im Hotel in Bodö an und bat darum, dass man meine 4 für 2 Rate nicht storniere möge und ich einen Tag später einchecken würde. War zum Glück alles kein Problem. Dann mussten wir noch die Sachen von meinem Freund aus der Jugendherberge holen und gönnten uns dann ein ordentliches Abendessen, leckeren Wels.
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Ansonsten ist in Andenes nicht viel zu tun, ich versuchte noch von meinem Flugprogramm am nächsten Tag zu retten was zu retten war. Mit dem ersten Flug um 5.55 Uhr von Andenes (ANX) via Evenes (EVE) nach Bodö (BOO) konnte ich normal weiter fliegen wie gebucht und zudem das am ersten Tag verlorene EVE und die Dash 8-Q300 nach holen. Hieß nur wieder deutlich früher aufstehen als gedacht. Da ich nicht erst abends in Bodö im Hotel Einchecken wollte, verkürzte ich aber meinen Aufenthalt in Leknes, um zwischen den vormittags und nachmittags Flügen Zeit fürs Hotel zu haben. Mein Freund wollte länger schlafen und mit dem Flug, mit dem ich morgens gekommen war, nach Tromsö und von dort abends nach Bodö. Das Zimmer ließ sich nicht wirklich verdunkeln und so schlief ich Dank Mitternachtssonne fast gar nicht.
Um 5 Uhr lief ich dann zum Flugplatz, Gepäck hatte ich ja keines zum Aufgeben, da entfiel dann auch das Schleppen. Bereit stand die WFP, eine Q300, Bilder sind in ANX nicht erlaubt, da es ein Militärflughafen ist. Pünktlich ging es zunächst nach Evenes und dann weiter nach Bodö. Dort sah ich bei Ankunft im Abflugbereich, dass der Flug WF 842 gestrichen war. Da hatte mein Freund dann also heute auch Pech und noch ein paar Stunden mehr in Andenes gewonnen. Für mich standen heute zunächst ein paar Lofoten Flughäfen an.
Mit der Q100 WII sollte es via Röst (RET) nach Leknes (LKN) gehen, das klappte auch pünktlich. Man merkt, dass Röst die Vogelinsel ist. Die komplette Runway ist voll Vogelscheiße. In Leknes hatte ich 2,5 Stunden Zeit, um mir die Stadt anzuschauen. Blöderweise konnte ich nicht rechnen und verschenkte so eine Stunde, die ich zu früh am Flughafen zurück war. Abgesehen davon gibt es in Leknes aber eh nichts zu sehen, also den Aufenthalt dort kann man sich sparen. Mit der Q100 WIV geht es dann zurück nach Bodö.
Das Taxi ins Hotel hatte keine 5 Minuten gebraucht, nun war ich gespannt, wie lange man zu Fuß läuft. 20 Minuten nach der Landung hatte ich eingecheckt, das Zimmer war etwas größer und mit besserem Ausblick als die erste Nacht dort. Nach einer Dusche und mit frischen Klamotten fühlte ich mich gleich schon wieder besser. Da ich am Vortag nicht mehr nach Sandnessjoen gekommen war, schaute ich noch, ob ich das irgendwie nachholen kann. Die einzige Möglichkeit war leider, dass ich am nächsten Tag um 5.25 Uhr fliegen musste, was soll’s. Gebucht.
Dann musste ich langsam zurück zum Flughafen für die Nachmittagstour. Das Programm war deutlich reduziert, da ich am ersten Tag ja schon zwei der geplanten Flughäfen hatte und dort nicht noch mal hin wollte und der Ersatz aus weniger Flügen bestand. Zunächst wollte ich via Mo i Rana (MQN) nach Trondheim (TRD) fliegen, dafür stand die Q100 WIA bereit. Ich verpasste knapp meinen Freund, der aus Andenes nun doch direkt nach Bodö geflogen ist. Dafür konnte er mein Flugzeug beim Losrollen filmen.
Der Anflug auf Mo i Rana war dann allerdings das Beeindruckendste, was ich jemals bei einem Landeanflug gesehen habe. Es ging relativ niedrig über den Svartisen Gletscher und die Lichtverhältnisse waren einfach perfekt, dass einem die Worte zum Anblick fehlen. Der Weiterflug nach Trondheim war dann weniger spektakulär. Hier fiel mir aber zum ersten Mal auf, dass der Crewwechsel bei Wideroe immer an „komischen“ Flughäfen passiert.
In Trondheim hatte ich nun 2,5 Stunden Zeit zum Absitzen. Immerhin gibt es hier Wasserspender im Abflugbereich, da kann man kostenneutral für Getränkenachschub sorgen. Ansonsten darf man eher nicht darüber nachdenken, wie hoch in Norwegen allgemein die Kosten sind.
Mit der Q100 WII, die ich am Morgen schon auf die Lofoten hatte, geht es dann über Brönnöysund (BNN) zurück nach Bodö (BOO). Damit hatte ich zumindest heute keinerlei Probleme mit Wideroe und konnte alle Flüge pünktlich bis überpünktlich abfliegen. Mein Freund erwartet mich am Flughafen. Abendessen gibt es nur noch schnell von Subway, da ich schnell ins Bett möchte, um für den frühen Abflug nach Sandnessjoen fit zu sein.
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Da ich inzwischen die Gegebenheiten kenne, stehe ich erst 60 Minuten vor Abflug auf. Das reicht locker. Als ich 4.50 Uhr jedoch am Flughafen ankomme, bekomme ich erst mal einen Schreck, da mein Flug bereits auf „Boarding“ steht. Also beeilt, um ans Gate zu kommen. Dort frage ich, ob das der Flug nach Sandnessjoen sei. Die Mitarbeiterin verneint und meint, dass wäre der Flug nach Svolvaer um 5.05 Uhr. Ich sage, dass aber überall dann der falsche Flug dran steht. Durch einen Gatewechsel wurde wohl in der Eile vergessen, das Ganze zu ändern und dann der falsche Flug genommen. Am Ende werden beide Flüge nicht mehr angezeigt. Zumindest mit dem Flugzeug habe ich heute Glück, außerplanmäßig steht eine Q200, die WSB, am Gate.
Wobei ich am Ende festgestellt habe, dass die Q200 nicht geplant werden kann, bis am Tag vorher die Umlaufpläne feststehen und man über die Fluginfo Seite von Wideroe auch die Registrierungen angezeigt bekommt. Der Flug ist sehr schlecht gebucht, 3 Erwachsene und 2 Kinder. In der Morgensonne geht es die Küste entlang bis Sandnessjoen (SSJ), auf der linken Seite ist wieder der Svartisen Gletscher zu sehen. In Sandnessjoen habe ich knapp eine Stunde Zeit bis es zurück nach Bodö geht. Mit der Q100 WIP kommt eine für mich neue Maschine aus Trondheim für den Weiterflug nach Bodö. Wieder habe ich den Blick auf die Gletscherlandschaft in der Morgensonne. Um 7.30 Uhr zurück in Bodö habe ich dann auch langsam Hunger aufs Frühstück.
Im Hotel wecke ich meinen Freund, damit noch gemütlich zusammen frühstücken können, bevor wir um 10.35 Uhr kurz nach Narvik (NVK) fliegen. Eigentlich wollte er erst nicht mit, nachdem er aber am Tag vorher schon alles von Bodö gesehen hatte, wollte er doch mit und noch mal was anderes sehen. Nach einem leckeren Frühstück liefen wir dann zum Flughafen. Für den Flug nach Narvik stand abermals die WII bereit. Nach einem kurzen Flug erreichten wir bei Traumwetter Narvik. Hier blieben uns rund 2 Stunden Zeit, die wir für einen Spaziergang in die Stadt nutzten. Es war echt unglaublich heiß, damit rechnet man so weit im Norden nicht wirklich. Aber besser als wenn man schlechtes Wetter hat.
Narvik ist ein ganz nettes Örtchen und man hätte auch mehr Zeit hier verbringen können aber leider gab es keinen späteren Rückflug, da Wideroe von Samstagnachmittag bis Sonntagvormittag den Flugbetrieb mehr oder weniger einstellt. Daher blieb auch der Nachmittag nach der Rückkehr mit der WIA nach Bodö flugfrei. Eigentlich sollte der Rückflug mit einer Q200 sein, nachdem ich diese morgens bereits nach SSJ hatte, war mir aber relativ egal, dass es nur eine Q100 war. Die Flugbegleiterin hatte ich bereits auf einem Flug und sie erinnerte sich auch an mich. Das führte dann dazu, dass bei der englischen Ansage der Begrüßungstext kurzerhand in „Welcome again on board…“ geändert wurde, fand ich sehr nett. Wir kamen dann auch noch ins Gespräch über mein vieles Fliegen und sie fand es toll und schrieb mir auch noch einen Tipp für Bodö auf. Leider blieb dafür aber keine Zeit. Es wäre eine Wanderung zu einem Aussichtspunkt gewesen.
Nachmittags wollte mein Freund gerne eine Rundfahrt mit einer Fähre machen, er entschied sich für eine Fahrt nach Helligvaer, das liegt auf einer der vielen Inseln vor Bodö. Ich schloss mich ihm an und zusammen suchten wir am Anleger die richtige Fähre. Da die aber noch nicht da war, hätten wir lange suchen können. Die Rundfahrt dauerte knapp 2 Stunden und unterwegs hielten wir an drei oder vier Inseln an, kaum vorstellbar, dass dort freiwillig Leute hin wollen, um dort Urlaub zu machen oder zu wohnen. Wobei es landschaftlich schon schön ist und man bei dem Wetter sicher auch gut wandern kann. Auf dem Katamaran war es trotz Sonnenschein im Wind aber schon sehr frisch.
Zurück in Bodö schauen wir uns noch kurz die Stadt und gehen dann beim Inder essen. Da für den nächsten Tag das Programm noch nicht endgültig steht, schauen wir danach noch, wie wir unsere gewünschte Tour zum Trollfjord in unseren Lofoten Ausflug einbauen können. Das Ergebnis ist allerdings, dass die Ausflüge von Svolvaer alle zeitlich nicht zu unseren Flüge passen. Da fällt mir noch ein, dass ich gelesen hatte, dass die Hurtigruten südwärts fahrend von Stokmarknes nach Svolvaer in den Trollfjord fahren. Ein Check der Abfahrzeiten zeigte, dass wir das problemlos einbauen könnten. Preislich liegt die 4 Stunden Fahrt bei 44 Euro und ist damit günstiger als die Ausflüge von Svolvaer aus. Nur so spontan kann man nicht mehr online buchen. Die deutsche Seite verweist nur darauf, dass man auf dem Schiff anrufen oder eine Mail schicken soll, die norwegische Seite bietet immerhin ein Formular, welches ans Schiff weitergeleitet wird. Wir probierten unser Glück und buchten zu unserem BOO-SKN-SVJ noch BOO-SKN für den gleichen Flug und wollten am nächsten Morgen schauen, ob es mit dem Schiff klappt und dann entsprechend stornieren. Ich freute mich, auf die längste Nacht des Urlaubs. Auch wenn ich mich an die Mitternachtssonne nie gewöhnen werde, das Bild entstand um 0 Uhr.
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